- Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) mussten die Märkte ihre Annahmen rund um KI überdenken. Wir nutzen unser Drei-Phasen-Modell, um die KI-Entwicklung zu verfolgen.
- US-Aktien bewegten sich in der vergangenen Woche kaum. Technologietitel gaben zwar wegen Bedenken rund um KI kurzzeitig nach, erholten sich jedoch aufgrund der soliden Gewinne im vierten Quartal direkt wieder. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsobligationen fielen beinahe auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen.
- Die US-Arbeitsmarktzahlen für Januar werden in dieser Woche veröffentlicht. Der Lohndruck bleibt nach wie vor hoch, was für die Federal Reserve bedeutet, dass sie die Leitzinsen wohl länger auf hohem Niveau halten muss.
In der vergangenen Woche zeigte die Volatilität von Aktien mit KI-Bezug, dass die Märkte den Transformationsprozess in Echtzeit nachvollziehen. Da die Marktergebnisse sich zunehmend auffächern, wird es unserer Ansicht nach immer entscheidender, ein Modell vorzuhalten, um MegaForces bzw. tiefgreifende strukturelle Veränderungen zu verfolgen. Für KI nutzen wir ein Drei-Phasen-Modell – Aufbau, Nutzung, Transformation. Die jüngsten Entwicklungen rund um KI werfen Fragen zu Investitionen und Einnahmen auf. Wir denken, dass die Zahl derjenigen, die von KI profitieren, wächst, und bleiben in US-Aktien übergewichtet.
KI könnte unserer Ansicht nach die Wirtschaft und die Märkte grundlegend umgestalten. Aber es bleibt nach wie vor unsicher, wie genau das geschehen wird und vor allem wer die Gewinne einfahren könnte. Wir befinden uns in der KI-Aufbauphase, und derzeit entspricht das Kapital, das insgesamt von den „Glorreichen Sieben“, vor allem Tech-Giganten, investiert wird, etwa dem Niveau der staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (Quelle: BlackRock Investment Institute, mit Daten von Bloomberg, Februar 2025). Die Veröffentlichung eines KI-Modells durch das chinesische Startup DeepSeek, das anscheinend effizienter als die vorhandenen Modelle arbeitet, hat die Diskussion über die Investitionen in KI erneut angefacht. Dies ist zwar durchaus berechtigt, dennoch bleiben wir dabei, dass es sehr wahrscheinlich mehr Ausgaben brauchen wird, um weitere KI-Innovationen zu erschliessen. Bislang wird KI noch nicht breit genutzt und erst ein Bruchteil der Anwendungsmöglichkeiten ist erschlossen. Die Fortschritte bei KI zeigen jedoch, dass sich diese Modelle schneller entwickeln könnten als erwartet und dass KI dadurch früher in die Nutzungsphase eintreten könnte. All dies spricht dafür, dass das KI-Narrativ und die Marktreaktionen auch künftig dynamisch bleiben dürften.
Wir befinden uns aktuell in der KI-Aufbauphase, und selbst mit effizienteren KI-Modellen könnten noch hohe Ausgaben erforderlich sein, um weitere Innovationen, wie etwa die Künstliche allgemeine Intelligenz, voranzubringen. Die soliden Ergebnisse und die Führungsrolle der „Glorreichen Sieben“ zeigen, dass sie in der Lage sind, hohe KI-Investitionen zu stemmen. Gemäss dem Management Commentary zum vierten Quartal sind diese Unternehmen mit ihren KI-Ausgaben zufrieden, glauben langfristig an das Thema und erwarten eine anhaltende Nachfrage. Wenn der KI-Ausbau voranschreitet, ebnet dies unserer Ansicht nach einer Reihe von Firmen jenseits der Tech-Giganten den Aufstieg in die Gruppe der KI-Gewinner und erweitert die Bandbreite an Chancen rund um KI insgesamt.
Die Phase der KI-Nutzung hat noch nicht wirklich begonnen, auch wenn heute mehr Akteure im Spiel sind. Dass neue KI-Modelle entwickelt werden, deutet jedoch darauf hin, dass wir die einzelnen Phasen schneller durchlaufen könnten als erwartet, insbesondere wenn die Effizienzgewinne dieser Modelle tatsächlich erheblich sind. Denn sollte dies der Fall sein, könnten sich Befürchtungen in Luft auflösen, dass die Kapazitäten der neuen Technologie nicht mit der steigenden Nachfrage Schritt halten können. Einfachere, kostengünstigere KI-Modelle könnten die KI-Nutzung durch Unternehmen ankurbeln, die mehr Transparenz hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von KI benötigen. Um die Nutzung von KI zu messen, beobachten wir Sektoren, in denen viele Arbeitsplätze sensibel für KI-gesteuerte Effizienzsteigerungen sind. In der letzten Phase der KI-Entwicklung könnten langfristig Produktivitätsvorteile für die gesamte Wirtschaft zum Tragen kommen – dies allerdings erst, wenn KI-Tools vorhanden sind und breit genutzt werden.
Wir sind davon überzeugt, dass KI beträchtliche Einnahmequellen erzeugen kann. Die grosse Frage ist jedoch, wie diese Einnahmen aufgeteilt werden. Denkbar wäre, dass die grossen Technologieunternehmen, die derzeit den KI-Ausbau vorantreiben, den grössten Teil der Gewinne einstreichen. Was in der letzten Woche passiert ist, zeigt jedoch, dass auch ein anderer Weg möglich ist, nämlich der Ausbau günstiger, effizienter und massentauglicher KI-Modelle, die den Endnutzern von KI und weniger den Tech-Giganten zugutekommen. In allen drei Phasen unseres KI-Modells hilft uns die genaue Beobachtung der Einnahmen, Anlagechancen aufzudecken.
KI steht im Mittelpunkt des strategischen Wettbewerbs zwischen den USA und China. Die USA verfolgte dabei bislang die Strategie, ihre Führungsposition im Bereich KI zu schützen und auszubauen, unter anderem indem sie China den Zugang zu fortschrittlicher Technologie und Hardware verwehrte. Nachdem DeepSeek anscheinend einen Durchbruch erzielt hat, liegt die Frage nach der Effizienz dieses Vorgehens nahe. Die neue US-Regierung hat betont, dass die Führungsposition im Bereich KI für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit der USA von entscheidender Bedeutung sei. Wir erwarten daher, dass der Schwerpunkt weiterhin auf Exportkontrollen, Datensicherheit und der Konzentration des KI-Ausbaus in den USA liegen wird.
Fazit: Wir halten an unserer Übergewichtung von US-Aktien fest. Dass neue KI-Modelle in der Pipeline sind, zeigt unserer Meinung nach, dass die KI-Transformation Fahrt aufnehmen könnte. In den drei Phasen der KI-Entwicklung beobachten wir die Einnahmen sehr genau, um Anlagechancen rund um KI zu identifizieren.
Dieses Material soll nicht als Prognose, Research oder Anlageberatung herangezogen werden und stellt keine Empfehlung, Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzprodukten oder zur Annahme einer Anlagestrategie dar. Die geäusserten Meinungen beziehen sich auf den 03. Februar 2025 und können sich ändern, wenn die nachfolgenden Bedingungen variieren.
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