Wer nicht an Turbulenzen auf Flugreisen gewöhnt ist, für den können sie eine nervenaufreibende Erfahrung sein. Pilot und Besatzung halten aber – nachdem sie die Passagiere sicherheitshalber zum Anschnallen aufgefordert haben – in der Regel Kurs, damit alle ihr Ziel erreichen. Auch für Anleger empfiehlt es sich, in turbulenten Marktphasen Ruhe zu bewahren. Denn zu den weniger erfreulichen Wahrheiten von Kapitalanlagen gehört, dass Aktien und Anleihen nicht immer nur steigen. 2022 konnten wir miterleben, dass Verluste mitunter heftig ausfallen und schmerzlich sein können.
In volatilen Marktphasen ist es wichtig, das tägliche Auf und Ab auszublenden und sich auf die längerfristigen Anlageziele zu konzentrieren. Niemand lässt es kalt, wenn hart erarbeitete Ersparnisse zusammenschmelzen. Viele Anleger fragen sich in einer solchen Situation, wie sie mit Marktschwankungen umgehen sollen – wäre es nicht besser, in volatilen Phasen zu verkaufen? Daher fällt es auch vielen so schwer zu akzeptieren, dass es bei einem Ausverkauf häufig am besten ist, gar nichts zu tun.
Sind die Zeiten hart, wollen wir unsere Verluste begrenzen. Und auch wenn es gut läuft, sind wir nicht zufrieden, sondern wünschen uns, wir hätten mehr investiert. Die Sorge, etwas zu verpassen, ist allgegenwärtig.
Beim Investieren ist es aber keine gute Strategie, der Angst nachzugeben, denn sie ist bekanntlich kein guter Ratgeber. Anleger, die auf ihr Bauchgefühl hören, neigen dazu, auf hohem Kursniveau in den Markt einzusteigen und auf dem Tiefpunkt zu verkaufen.