
Privatmärkte
Für Privatanleger kann die Welt der Privatmärkte komplex wirken. Wir wollen den Fachjargon aufschlüsseln, komplexe Zusammenhänge herunterbrechen und Ihnen wertvolle Einblicke in diesen wichtigen Bereich der Anlagewelt geben.
Grundlagen zum Anlegen an den Privatmärkten
An den Privatmärkten geht es um den Handel mit Wertpapieren, Vermögenswerten und Anlagechancen, die an den öffentlichen Markt, also im Börsenhandel wie zum Beispiel an der Londoner Börse, nicht verfügbar sind. Im Vergleich zu den öffentlichen Märkten sind die Privatmärkte größer, wachsen schnell1 und spielen eine wichtige Rolle in der Weltwirtschaft, da sie neue potenzielle Renditequellen erschließen. Trotz ihres erheblichen Einflusses sind private Märkte oft weniger bekannt als öffentliche, und Privatmarktanlagen sind mit ganz eigenen Risiken verbunden.
1 U.S. Census Bureau - Statistics of U.S. Businesses, The World Bank World Federation of Exchanges Database, Stand: März 2022.
Arten von Privatmarktanlagen, in die Sie investieren können
Private Equity
Dies ist die gängigste Form für den Zugang zu den privaten Märkten. Mit Private Equity investieren Sie direkt in private, nicht börsennotierte Unternehmen. Es handelt sich um Investments, die in der Regel langfristig angelegt sind und die üblicherweise mehrere Jahre gehalten werden. Dabei hoffen Anleger darauf, Profit zu machen, wenn das Unternehmen schließlich an die Börse geht oder verkauft wird.
Private-Equity-Manager, auch General Partners (GPs) genannt, investieren das Geld der Anleger mit dem Ziel, den privaten Unternehmen zu Wachstum und Rentabilität zu verhelfen. Um den Wert eines Unternehmens zu steigern, können sie unterschiedliche Strategien einsetzen, etwa die Expansion in neue Regionen, strategische Übernahmen oder die Optimierung der operativen Effizienz, um die Kosten zu senken. GPs können sich in verschiedenen Phasen des Lebenszyklus eines Unternehmens einbringen, indem sie etwa in der Anfangsphase dazu beitragen, eine Geschäftsidee an den Markt zu bringen, indem sie Kapital für Wachstum bereitstellen oder Ressourcen liefern, wenn ein Unternehmen expandieren oder neue Wege einschlagen möchte.
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Private Credit
Private Credit, auch als Private Debt bezeichnet, meint allgemein die Vergabe von Krediten an private Unternehmen gegen Zinszahlungen und die spätere Rückzahlung des geliehenen Betrags. Ein wesentliches Merkmal von Private Credit ist, dass die Kreditgeber nicht Banken, sondern Private-Credit-Investoren sind, die die Kredite direkt mit den Unternehmen aushandeln. Kreditnehmer sind meist Unternehmen, die zu klein für eine öffentliche Finanzierung sind, dies vor allem in den letzten Jahren, seit viele Banken ihre Kreditvergabe zurückgefahren haben. Man bezeichnet diese Unternehmen häufig als mittelständisch.
Private-Debt-Investoren können flexible Kredite bereitstellen, maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für komplexe Bedarfe anbieten oder Unternehmen unterstützen, die Kapital für spezielle Herausforderungen benötigen.
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Infrastruktur
Infrastruktur zählt neben Immobilien zu den Real Assets (auf Deutsch: Sachwerten), also zu den greifbaren, physischen Vermögenswerten. Mit Infrastrukturanlagen finanzieren Anleger materielle Infrastruktursysteme und -anlagen, die für das alltägliche Funktionieren von Gesellschaft und Wirtschaft unverzichtbar sind wie Straßen, Wasserversorgungssysteme, Rechenzentren, Schulen, Energiesysteme, Krankenhäuser und Flughäfen. Investitionen in die Infrastruktur sind von entscheidender Bedeutung, denn sie unterstützen und verbessern unsere Lebensqualität, dazu gehört auch der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, ermöglichen Unternehmen einen effizienten Betrieb und tragen zum Wirtschaftswachstum bei.
Privatmarktanlegern stehen bei Infrastruktur zwei Wege offen, um sich Chancen zu erschließen: Einerseits die potenzielle Wertsteigerung des Anlagevermögens (Kapitalzuwachs) über die Finanzierung von Projekten in verschiedenen Stadien, auch Infrastructure Equity genannt, andererseits die potenzielle Erwirtschaftung von Erträgen über die Bereitstellung von Krediten für diese Projekte, auch bekannt als Infrastructure Debt.
Infrastrukturprojekte haben in der Regel langfristige vertragliche Verpflichtungen mit variablen Zinssätzen. Das heißt, diese Investitionen können stabile, langfristige Cashflows bieten, insbesondere in Zeiten hoher Inflation.
Mehr entdeckenRisiko: Anlagen in Wertpapieren und Instrumenten von Infrastrukturunternehmen können von der allgemeinen Entwicklung des Aktienmarktes und des Infrastruktursektors beeinflusst werden. Insbesondere können ungünstige wirtschaftliche oder regulatorische Ereignisse wie hohe Zinskosten im Zusammenhang mit Kapitalbauprogrammen, eine hohe Verschuldung, Änderungen von und/oder Kosten im Zusammenhang mit Umwelt- und anderen Vorschriften, die Auswirkungen einer Konjunkturabschwächung, Überkapazitäten, ein verstärkter Wettbewerb durch andere Anbieter von Dienstleistungen, Unsicherheiten hinsichtlich der Verfügbarkeit von Brennstoffen zu angemessenen Preisen, die Auswirkungen von Energieeinsparungsmaßnahmen und andere Faktoren den Wert von Infrastrukturwertpapieren beeinträchtigen. Eine Anlage in Infrastrukturwertpapieren ist nicht gleichbedeutend mit einer direkten Investition in die Infrastruktur, und die Wertentwicklung dieser Wertpapiere kann in stärkerem Maße von der allgemeinen Entwicklung der Aktienmärkte abhängig sein.
Immobilien
Wie Infrastruktur zählen auch Immobilien unter die Real Assets. Dabei kann es sich um Investitionen in Wohn-, Gewerbe- oder Industrieimmobilien handeln, wobei die Risikoniveaus und die potenziellen Erträge jeweils differieren.
Manager im Immobiliensektor können Immobilien erwerben, um sie
weiterzuentwickeln und vor dem
Verkauf eine Wertsteigerung zu erzielen. Andererseits können sie
auch auf einen stetigen
Einkommensstrom über Debt-Strategien wie Mieteinnahmen abzielen.
Investmentmanager können darauf hinarbeiten, Anlegern Ertrag durch
Kapitalzuwachs und
regelmäßiges Einkommen zu bieten. Die Investitionen könnten zur
Weiterentwicklung von
Immobilien verwendet werden.
Risiko: Anlagen in Immobilienwertpapieren (einschließlich der von Real Estate Investment Trusts (REITs) notierten Wertpapiere) können von der allgemeinen Entwicklung der Aktienmärkte und des Immobiliensektors beeinflusst werden. Insbesondere können sich veränderte Zinssätze auf den Wert von Immobilien auswirken, in die eine Immobiliengesellschaft investiert. Eine Anlage in Immobilienwertpapieren ist nicht mit einer direkten Investition in Immobilien gleichzusetzen, und die Wertentwicklung von Immobilienwertpapieren kann stärker von der allgemeinen Entwicklung der Aktienmärkte abhängen.
Warum Anleger sich für die Privatmärkte interessieren
Viele Privatmarktanlagen sind integraler Bestandteil unseres Alltags, zum Beispiel Straßen, Energienetze und Technologie. Sie haben Potenzial, auch in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs Renditen zu erzielen, und bieten eine Alternative zu traditionelleren Anlagestrategien.

Potenzielle Diversifizierung
In die Privatmärkte zu investieren bedeutet, dass Sie Ihr Kapital in Vermögenswerte fließen lassen, die nicht so einfach an öffentlichen Börsen ge- und verkauft werden können. Privatmarktanlagen sind daher weniger liquide als andere Anlageklassen. Sie sind oft mit Risiken verbunden, die sich nicht parallel zu normalen, an der Börse gehandelten Aktien oder Anleihen entwickeln. Das bedeutet, dass diese Anlagen dazu beitragen können, das Risiko in Ihrem Portfolio zu streuen und das Gesamtrisiko Ihrer Anlage zu reduzieren.
Risiko: Diversifizierung und Asset-Allokation können Sie nicht vollständig vor Marktrisiken schützen.

Potenzial für höhere regelmäßige Erträge
Privatmarktanlagen haben das Potenzial, langfristig regelmäßige Erträge unter unterschiedlichen Marktbedingungen zu liefern.
Schauen wir zum Beispiel auf öffentliche Anleihen, die Regierungen oder Unternehmen ausgeben, wenn sie Kapital benötigen. Anleger, die diese Anleihen kaufen, erhalten im Gegenzug festgelegte Erträge über Zinszahlungen. Private-Credit-Investitionen können hingegen je nach Marktumfeld auf viele unterschiedliche Strategien zurückgreifen, in die man über die Börse nicht investieren kann. Dies kann dazu führen, dass Anleger verglichen mit liquiden, börslich gehandelten Anleihen potenziell höhere Renditen erzielen. Direktkredite bzw. Direct Lending ist eine beliebte Strategie im Private-Credit-Umfeld, die in der Regel niedrige Ausfallraten aufweist. Dies ist vor allem auf die Strukturierung der Kredite zurückzuführen. Denn die privaten Leihgeber können darin Mechanismen einbauen, die die Anleger so weit wie möglich vor dem Ausfallrisiko schützen - etwa indem sie die Vermögenswerte des Unternehmens einbeziehen. Außerdem lassen sich Kredite variabel verzinslich strukturieren. Dies bietet einen gewissen Schutz bei steigenden Zinsen. Dann ziehen nämlich die vom Unternehmen zu zahlenden Zinsen nach, was Investoren eine zuverlässige Einkommensquelle erschließen kann. Auch opportunistische Kreditstrategien gehören dazu, also Investitionen in falsch bewertete Firmen mit höherem Renditepotenzial bzw. in Kredite von Unternehmen, die in Schieflage geraten sind.
Inflationsschutz
Mit Privatmarktanlagen investieren Anleger in
Vermögenswerte, die ihren Wert behalten,
auch wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen
steigen. Dies lässt sich
insbesondere bei Sachwerten (Real Assets) beobachten.
Diese physischen Assets steigen im
Laufe der Zeit tendenziell im Wert und halten mit der
Inflation Schritt oder überflügeln
sie sogar. Denken Sie zum Beispiel an eine Mautstraße.
Wenn die Inflation steigt,
erhöhen sich die Kosten für die Instandhaltung der
Straße. In der Folge werden die
Mautgebühren für die Verkehrsteilnehmer ebenfalls nach
oben korrigiert. Damit steigen
die Einnahmen parallel zur Inflation und decken die
Kosten für die Instandhaltung - ein
Mechanismus, der für Inflationsschutz sorgt.
Dabei sollte man auch bedenken, dass steigende Preise
und Inflation Anleger nervös
machen können, sodass ihr Vertrauen in den Aktienmarkt
sinken kann, was sich wiederum
auf die Aktienkurse an den öffentlichen Märkten auswirken kann.
Mehr Renditepotenzial
Da Investitionen an den privaten Märkten weniger liquide sind als an den öffentlichen Märkten, können Anleger zum Ausgleich höhere potenzielle Renditen erwarten. Dies nennt man auch "Illiquiditätsprämie" oder "Renditeprämie", da das Risiko einer unrentablen Investition höher ist. Eine solche Prämie kann etwa in höheren regelmäßigen Erträgen aus illiquiden Infrastrukturanlagen bestehen oder in höheren Kapitalgewinnen aus Private-Equity-Investments.
Der Schlüssel zu einem ausgewogenen Portfolio
Um ein Portfolio langfristig gut zu positionieren, ist es zentral, einen dynamischen Mix aus privaten und börslichen Anlagen in Betracht zu ziehen. Wir möchten nun auf die wichtigsten Unterschiede zwischen den öffentlichen und den privaten Märkten eingehen.
Öffentliche Märkte | Privatmärkte | |
---|---|---|
Kurz definiert | An den öffentlichen Märkten agieren alle Anlegergruppen (Privatanleger und institutionelle Anleger). Sie kaufen und verkaufen Aktien von Unternehmen an einer öffentlich zugänglichen Börse, um potenziell Renditen zu erzielen. | Die Privatmärkte sind traditionell für bestimmte Anlegergruppen zugänglich, die Aktien von Unternehmen kaufen und verkaufen, die nicht an der Börse gelistet sind, um potenziell eine höhere Rendite zu erzielen. |
Wesentliche Merkmale |
Jeder kann in diesen Markt investieren Kein Mindestanlagebetrag Hohe Liquidität - Anleger können innerhalb weniger Tage verkaufen und dafür Bargeld erhalten Börsennotierte Unternehmen sind verpflichtet, bestimmte Informationen wie z. B. die Wertentwicklung offenzulegen. So können Privatanleger vor einer Investition die jeweiligen Firmen überprüfen. Da Aktien und Anleihen täglich gehandelt werden, kann ihre Bewertung sensibler auf globale Marktschwankungen reagieren. |
Früher nur für institutionelle Anleger oder vermögende Privatpersonen zugänglich, heute zunehmend für alle Anlegergruppen Früher hohe Mindestanlagebeträge Geringere Liquidität - das Kapital ist in der Regel für die gesamte Laufzeit des Fonds gebunden. Inzwischen bieten einige Fonds regelmäßige Liquiditätsfenster. Privatunternehmen sind nicht verpflichtet, Geschäftsinformationen offenzulegen. Daher ist es für Privatanleger schwierig, eine Due-Diligence-Prüfung durchzuführen. General Partners kennen diese Informationen jedoch. Da Aktien und Anleihen privat und seltener gehandelt werden, reagiert ihre Bewertung tendenziell weniger empfindlich auf globale Marktschwankungen. |
Diversifizierung und Asset-Allokation schützen Sie möglicherweise nicht vollständig vor Marktrisiken
Die Privatmärkte öffnen sich immer mehr für alle
Anleger
In der Vergangenheit investierten nur institutionelle Anleger an den
Privatmärkten. Die
jüngsten regulatorischen Neuerungen1 machen es jedoch für
alle Anleger einfacher,
sich an den
Privatmärkten zu engagieren.
Das Anlageinstrument der Wahl dafür ist in Europa der European
Long-Term Investment Fund
(ELTIF). Der ELTIF zeichnet sich durch flexible Merkmale wie
niedrigere Mindestanlagebeträge
und Liquiditätsoptionen aus, sodass auch Privatanleger die
potenziellen Vorteile nutzen
können.
Auch in Großbritannien hat der Gesetzgeber mit dem Long-Term Asset
Fund (LTAF) ein Instrument
auf den Weg gebracht, das darauf zielt, es britischen Anlegern zu
erleichtern, alternative
Anlagen in ihre Portfolios zu holen.
1 ELTIF 2.0 (Verordnung (EU) 2023/606) als Neuerung der ursprünglichen ELTIF-Verordnung (Verordnung (EU) 2015/760).
Renditen und Gebühren verstehen
Im Folgenden möchten wir uns genauer anschauen, wie die verschiedenen Gebühren funktionieren und wie Anleger potenzielle Erträge erzielen können.

Renditen
Die Renditen bei Private-Equity- und Private-Debt-Strategien kommen unterschiedlich zustande. Private-Equity-Investitionen, einschließlich Infrastruktur- und Immobilienbeteiligungen, zielen auf Renditen durch Kapitalzuwachs und regelmäßige Erträge.
- Kapitalzuwachs entsteht, wenn der Wert der Unternehmen, in die investiert wurde, im Laufe der Zeit steigt. Gründe dafür können Optimierungen der betrieblichen Prozesse, strategische Umorientierung oder Wachstum in der gesamten Branche sein.
- Regelmäßige Erträge ergeben sich aus Dividenden oder Ausschüttungen der Unternehmen, in die investiert wird.
Anleger können Dividenden oder Ausschüttungen erhalten, sobald die Unternehmen im Fonds sich etablieren oder verkauft werden.
Private-Credit-Investitionen, darunter auch Infrastruktur- und Immobilienkredite, zielen auf Renditen durch Zins- und Tilgungszahlungen.
- Die Zinszahlungen sind im Voraus festgelegte, regelmäßige Zahlungen an die Anleger. Diese können bei Private-Credit-Investitionen anders gestaltet sein als bei traditionellen Bankkrediten, da die Kredite flexibel strukturierbar sind und das Ausfallrisiko dadurch gesenkt werden kann.
- Bei der Tilgung zahlt der Kreditnehmer den Kredit zurück.
Renditen von Privatmarktanlagen, darunter auch Investitionen in Infrastruktur und Immobilien, stehen unter dem potenziellen Einfluss einer Vielzahl von Faktoren. Dazu gehören etwa der globale Aktienmarkt, Konjunktureinbrüche, branchenspezifische Faktoren, regulatorische Eingriffe, politische Initiativen zur Energieeinsparung, Wettbewerbsdruck sowie die Verfügbarkeit von Kraftstoffen zu angemessenen Preisen.
Gebühren
Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Gebühren, die für Investitionen an den Privatmärkten typisch sind: Management- und Performance-Gebühren.
Management-Gebühr:
Den Anlegern wird eine jährliche Verwaltungsgebühr in
Rechnung gestellt, die in der Regel
zwischen 1 und 2 % des von ihnen eingesetzten Kapitals
beträgt. Diese Gebühr deckt die
Kosten für den Betrieb des Fonds, einschließlich Gehälter,
Bürokosten und
Due-Diligence-Prüfungen.
Performance-Gebühr (Carried
Interest):
Den Anlegern kann auch eine Performance-Gebühr berechnet
werden, oft als "Carried
Interest" bezeichnet. Diese Gebühr beträgt in der Regel etwa
20 % der vom Fonds
erwirtschafteten Gewinne. Sie bietet dem Fondsmanager einen
Anreiz, die Renditen zu
maximieren. Denn er erhält die Gebühr erst, wenn die Anleger
ihr Anfangskapital
zurückerhalten haben und eine im Voraus festgelegte
Mindestrendite, die sogenannte Hurdle
Rate, erzielt wurde.
Sonstige Gebühren:
Je nach den spezifischen Bedingungen des Fonds können
zusätzliche Gebühren für
Dienstleistungen anfallen, zum Beispiel für Rechtsberatung,
Buchhaltung oder
Transaktionsgebühren.
Die Risiken der Privatmärkte
Wie jede Investition können auch Privatmarktanlagen finanzielle Vorteile bieten, bergen aber auch eine Reihe von Risiken. Um eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen und ein tragfähiges Konzept zu erstellen, müssen Anleger diese Risiken und ihre eigene Risikotoleranz kennen.
Liquiditätsrisiko:
Im Gegensatz zu öffentlichen Märkten, an denen Vermögenswerte
schnell gekauft oder verkauft
werden können, sind Anlagen an privaten Märkten oft mit längeren
Haltefristen verbunden und
lassen sich nicht so schnell abstoßen. Dies könnte Ihr Kapital
für längere Zeit binden.
Kapitalrisiko:
Investitionen in private Märkte sind oft mit einem hohen
Kapitaleinsatz verbunden. Wenn sich
die Investition nicht wie erwartet entwickelt, besteht das
Risiko, einen Teil oder das
gesamte investierte Kapital zu verlieren.
Due-Diligence-Risiko:
Öffentliche Unternehmen sind verpflichtet,
Geschäftsinformationen zu veröffentlichen.
Privatunternehmen hingegen unterliegen nicht demselben Maß an
Kontrolle oder regulatorischer
Aufsicht. Daher ist eine gründliche Due-Diligence-Prüfung von
entscheidender Bedeutung, um
das Unternehmen, seine finanzielle Gesundheit und sein
Wachstumspotenzial zu verstehen - was
professionelles Wissen und Erfahrung erfordert.
Marktrisiko:
Die privaten Märkte sind nicht immun gegen das allgemeine
Wirtschaftsklima.
Konjunktureinbrüche, Zinsänderungen und Wirtschaftskrisen können
den Wert und die
Rentabilität von Privatmarktanlagen beeinträchtigen.
Mangel an Transparenz:
Privatunternehmen sind nicht verpflichtet, so viele
Informationen offenzulegen wie
öffentliche Unternehmen. Dies kann es für Anleger schwieriger
machen, die Performance des
Unternehmens und potenzielle Risiken zu beurteilen.

Infrastruktur
Infrastruktur ist die Grundlage der Weltwirtschaft und damit eine einzigartige Anlageklasse, die Stabilität, Inflationsschutz und Wachstum bieten kann. Infrastrukturanlagen könnten eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, Branchen neu aufzustellen, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und das weltweite Wirtschaftswachstum voranzubringen. Erfahren Sie, warum Infrastrukturanlagen gut aufgestellt sind, um zu wirtschaftlichem Fortschritt und langfristiger Wertschöpfung beizutragen.
Infrastrukturrisiko: Anlagen in Wertpapieren und Instrumenten von Infrastrukturfirmen können von der allgemeinen Entwicklung des Aktienmarktes und des Infrastruktursektors beeinflusst werden. Insbesondere können ungünstige wirtschaftliche oder regulatorische Ereignisse wie hohe Zinskosten bei großen Bauprojekten, eine hohe Verschuldung, Änderungen und/oder Kosten von Umwelt- und anderen Vorschriften, eine Konjunkturabschwächung, Überkapazitäten, ein verstärkter Wettbewerb durch andere Dienstleistungsanbieter, Unsicherheiten hinsichtlich der Verfügbarkeit von Kraftstoffen zu angemessenen Preisen, politische Initiativen zur Energieeinsparung und andere Faktoren den Wert von Infrastrukturanlagen beeinflussen. Eine Anlage in Infrastrukturwertpapieren ist nicht gleichbedeutend mit einer direkten Investition in Infrastruktur, und die Wertentwicklung dieser Wertpapiere kann in stärkerem Maße von der allgemeinen Entwicklung der Aktienmärkte abhängig sein.
Auf den Punkt gebracht
Früher schulterten Regierungen die Finanzierung von Infrastrukturen wie Verkehrsknotenpunkten oder Wasserversorgungssystemen allein. Angesichts steigender Staatsverschuldung geriet dieses Modell zunehmend in Bedrängnis, und privates Kapital kam ins Spiel. Nach der Finanzkrise von 2008 sprangen private Investoren, vor allem institutionelle Anleger wie Rentenversicherungen, ein, um die Finanzierungslücke zu schließen.1
Heutzutage finanzieren private Geldgeber ein breites Spektrum an realen, physischen Vermögenswerten, von Energienetzen bis hin zu Rechenzentren, die essenziell für unsere Wirtschaft und Gesellschaft sind. Diese dynamische Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor können Effizienz und Innovation stärken und die Anlagechancen erweitern und so zum Aufbau und Erhalt der Infrastruktur beitragen, die für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt zentral ist.
1 Global Infrastructure Hub, Infrastucture Monitor 2022
Die Finanzierungslücke
Traditionell waren Regierungen für den Bau und die Instandhaltung von Infrastruktur verantwortlich. Dieser öffentlich finanzierte Ansatz funktionierte gut, solange die wirtschaftlichen Bedingungen umfangreiche Mittelzuweisungen für wichtige öffentliche Aufgaben erlaubten. Doch in den letzten Jahrzehnten gelangte dieses Modell an seine Grenzen. Es ist nicht anzunehmen, dass Regierungen heute in der Lage sind, den Bau und die Instandhaltung der gesamten Infrastruktur allein zu stemmen. Das liegt zum großen Teil an ihrer Verschuldung, die sich seit Mitte der 1970er-Jahre verdreifacht hat und heute 92 % des weltweiten BIPs ausmacht.1
Die Situation in den Industrieländern erfordert eine strategische Neuausrichtung auf privates Kapital, um diese Finanzierungslücke zu schließen. Private Investoren, allen voran institutionelle Anleger wie große Pensionskassen, kommen diesem Bedarf nach.
Diese neuen Investoren haben frisches Kapital an den Markt gebracht, um die traditionell von den Regierungen verantworteten Aufgaben mitzutragen. Weltweit haben sie kommunale Vermögenswerte erworben, die sie mit dem expliziten Ziel der Renditeoptimierung verwalten. Dieses Modell trägt dazu bei, die Finanzierungslücke zu verringern, eröffnet aber dank der Expertise des privaten Sektors außerdem eine neue Dimension der Effizienz und Innovation im Infrastrukturmanagement.
Heute ist der Wandel rund um die Finanzierung von Infrastruktur unübersehbar. Eine ganze Bandbreite von Assets, von Flughäfen über Eisenbahnen bis hin zu Wasserversorgungssystemen, wird heute privat gemanagt. Dies eröffnet einerseits neue Anlagemöglichkeiten, unterstreicht aber andererseits auch die entscheidende Rolle des Kapitals bei der Entwicklung von Infrastruktur.
Investoren spielen heute eine wichtige Rolle, um Infrastrukturnetze aufzubauen und zu erhalten, die für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt zentral sind. Häufig können diese Investoren mit staatlichen Stellen kooperieren, die eine verlässliche Partnerschaft anbieten und einen Teil der Risiken tragen. Öffentlich-private Partnerschaften können sehr unterschiedlich aufgebaut sein, etwa als Kapitalbeteiligung privater Investoren an einem Flughafen oder als Betreibervereinbarung, die langfristige Verträge festschreibt und so Cashflows dauerhaft sichert. Öffentlich-private Kooperationen werden häufig von Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen genutzt.
1 Internationaler Währungsfonds, "Global Debt Is Returning to its Rising Trend", 13. September 2023.
Welche aktuellen Entwicklungen treiben
Infrastrukturinvestments an?
Weltweit kämpfen Gesellschaften mit komplexen, teilweise miteinander verwobenen Herausforderungen: Energiesicherheit, Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, demografischer Wandel und Urbanisierung sowie Neuausrichtung der Lieferketten. Zudem zeichnet sich eine digitale Revolution ab, angeführt von Künstlicher Intelligenz. Alle diese Entwicklungen zusammen erfordern eine enorme Menge an neuen Infrastrukturen, von Superbatterien und Hyperscale-Rechenzentren über den Erdgastransport und moderne Logistikzentren bis hin zu Flughäfen.

Die digitale Zukunft
Der rasante technologische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hat die Wirtschaft und Gesellschaft weltweit verändert. Die Menschen produzieren und nutzen immer größere Datenmengen, ein Trend, der sich fortsetzen dürfte. Homeoffice, Videostreaming und Künstliche Intelligenz werden immer beliebter und kurbeln auch die Nachfrage nach Infrastrukturprojekten an. Eine Digitalisierung diesen Ausmaßes erfordert Infrastrukturinvestitionen, etwa in den Bau von Rechenzentren, ohne die diese neuen Technologien nicht funktionieren.

Demografische Entwicklung
Die Weltbevölkerung wächst. Nach Angaben der Vereinten
Nationen werden bis
2050 9,7
Milliarden Menschen auf der Erde leben1. 2022 waren es
noch 8 Milliarden. Dieses Wachstum
wird nicht überall gleichermaßen stattfinden. Während
die Entwicklungsländer mehr
Infrastruktur benötigen, etwa im Verkehrssektor, müssen
die Industrieländer, deren
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter abnimmt, die
Modernisierung und Instandhaltung mit
weniger Steuergeldern umsetzen.
Es gibt keine Garantie dafür, dass Prognosen eintreten.
1 Vereinte Nationen, Population, Daten abgerufen am 6. November 2024.

Lieferketten im Wandel
Unternehmen verlagern die Produktion näher zu ihren Kunden, und Staaten überdenken ihre Lieferketten angesichts geopolitischer Veränderungen. Die COVID-19-Pandemie hat die Fragilität und Komplexität globaler Lieferketten deutlich gemacht. Wachsende geopolitische Spannungen verstärken den Druck auf Staaten, Netzwerke näher an den Heimatmarkt zu holen. Der globale Handel richtet sich dynamisch neu aus, was den Bedarf an Infrastruktur ebenfalls erhöht. Herzstück dieses Wandels ist die strategische Verlagerung der Produktions- und Lieferketten von Unternehmen in die Nähe der Verbrauchermärkte, bekannt als Nearshoring. Es gibt auch einen wachsenden Trend zum Friendshoring, bei dem die Lieferketten auf befreundete Länder verlagert werden.

Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft
Verschiedene Faktoren forcieren Investitionen in kohlenstoffarme Energien, so staatliche Vorschriften und Anreize, allgemeine Veränderungen der wirtschaftlichen Prioritäten und Vorgehensweisen, der technologische Fortschritt und veränderte Verbraucher- und Investorenpräferenzen. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft wird eine Modernisierung der Energie- und Transportsysteme und der damit verbundenen Infrastruktur mit sich bringen. Diese Umstrukturierung ist bereits im Gange: 2023 war ein Rekordjahr für die Installation von Wind- und Solaranlagen1.
1 Internationale Energieagentur, "Renewables 2023", Januar 2024.
Warum investieren Anleger in Infrastruktur?

Von Natur aus diversifizierend
Infrastrukturanlagen bieten einzigartige Diversifizierungsvorteile, da es sich um physische Vermögenswerte handelt und sie in der Regel eine geringere Korrelation mit den öffentlichen Märkten aufweisen. Dadurch bieten sie potenziellen Schutz vor Abwärtsrisiken, insbesondere in Zeiten volatiler Märkte, und tragen dazu bei, das Markt- und Realzinsrisiko zu mindern.
Diversifizierung und Asset-Allokation können Sie nicht vollständig vor Marktrisiken schützen.
Inflationsschutz
Da Infrastrukturanlagen an die Inflation gebunden sind, ist ihre Ertragsstruktur häufig über Verträge inflationsbereinigt aufgesetzt. Vermögenswerte wie Stromabnahmeverträge nutzen zum Beispiel Preisbildungsmechanismen, um sich gegen sinkende Kaufkraft zu schützen. Zudem stabilisieren vorab festgelegte Wartungskosten die Renditen auch bei steigender Inflation.

Stabiles Cashflow-Potenzial
Infrastruktur kann zu wesentlichen gesellschaftlichen Funktionen beitragen, was eine konstante Nachfrage über Marktzyklen hinweg unterstützt. Langfristige Verträge und die systemrelevante Bedeutung dieser Vermögenswerte können zu stabilen, planbaren Cashflows führen, was den Zielen der Anleger nach dauerhaft verlässlichen Renditen entgegenkommt.
Wichtige Infrastrukturstrategien

Auf regelmäßige Erträge ausgerichtete Strategien
Fremdkapitalinvestitionen in Infrastruktur sind häufig so strukturiert, dass Anleger ein regelmäßiges Einkommen erhalten. Solche Kredite mit variablen Laufzeiten und Renditen finanzieren wichtige Projekte. Investment-Grade-Papiere bieten in der Regel stabile, langfristige Cashflows. Hochzins- und Mezzanine-Papiere (eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital) sind demgegenüber mit mehr Risiken behaftet, zielen aber auch auf höhere Renditen.
Renditeorientierte Strategien
Eigenkapital-Investitionen streben nach Wachstum durch Brownfield-Projekte, also Anlagen, die bereits in Betrieb sind und stetige Erträge bei geringerem Risiko bieten, oder Greenfield-Projekte, die noch in der Entwicklungsphase sind und ein hohes Kapitalwachstumspotenzial aufweisen, aber auch ein höheres Risiko, etwa durch Bauverzögerungen.

Private Equity
Bei Private Equity geht es um Investitionen in private Unternehmen, von Start-ups bis hin zu etablierten Firmen, mit dem Ziel, deren Wert zu steigern und sie schließlich mit Gewinn zu verkaufen.
Auf den Punkt gebracht
Private Equity ist die gängigste Form der Privatmarktanlagen. Sie entstand vor fast einem Jahrhundert als Folge der industriellen Revolution. Dabei wird Kapital in private, nicht börsennotierte Unternehmen investiert und im Gegenzug eine Beteiligung oder Eigentumsrechte am jeweiligen Unternehmen gewährt.
Wie Private Equity funktioniert
Kaufen
Private-Equity-Manager oder General Partner (GPs) sammeln Kapital von verschiedenen Investoren und bündeln die Mittel in einem Private-Equity-Fonds. Dieses Kapital wird dann in einzelne private Unternehmen investiert, von Start-ups in der Frühphase bis hin zu etablierten Unternehmen.
Optimieren
GPs verwalten den Fonds und streben danach, diesen Unternehmen dabei zu helfen, zu wachsen und profitabler zu werden. Dafür setzten sie verschiedene Wertschöpfungsstrategien ein, etwa die Betriebskosten zu senken, Schulden zu tilgen oder eine Wachstumsstrategie umzusetzen, was viele Jahre dauern kann. Folglich müssen Anleger bereit sein, langfristig zu investieren.
Verkaufen
Wenn das Unternehmen an Wert gewinnt, versuchen die GPs, die Investition zu veräußern und einen erfolgreichen Exit umzusetzen. Dies kann durch den Verkauf an ein anderes Unternehmen oder über einen Börsengang (IPO) erfolgen, bei dem Aktien öffentlich verkauft werden.
Risiko: Es ist möglich, dass GPs keinen Erfolg dabei haben, Unternehmen zu Wachstum zu verhelfen oder sie rentabler zu machen.
Der Private-Equity-Markt ist groß und besser
zugänglich als je zuvor
Der Private-Equity-Markt ist riesig, da die meisten Unternehmen in privater Hand sind.1 Die öffentlichen Aktienmärkte machen heute nur noch einen Bruchteil des Marktes für Unternehmensbeteiligungen aus, während die privaten Märkte schnell wachsen.2
Schon lange haben institutionelle Anleger an den Privatmärkten investiert und ihre Portfolios wachsen lassen. Jetzt haben Staaten Vorschriften erlassen, um die privaten Märkte für Privatanleger leichter zugänglich zu machen.3
1 Capital IQ, BlackRock, Stand: 31. Dezember 2023. Basis ist die Anzahl der globalen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar. 88 % sind in privater Hand, 12 % börsennotiert.
2 U.S. Census Bureau - Statistics of U.S. Businesses, The World Bank World Federation of Exchanges Database, Stand: März 2022.
3 ELTIF 2.0 (Verordnung (EU) 2023/606). Der 2015 eingeführte Europäische langfristige Investmentfonds (ELTIF) ist eine Fondsstruktur, die es ermöglicht, Fonds mit Privatmarktanlagen EU-weit zu vertreiben. ELTIFs investieren in langfristige Fremd- und Eigenkapitalpapiere in der EU und darüber hinaus, wobei sie unter dem Schutz eines speziellen europäischen Regelwerks stehen.
In privaten Unternehmen Wert erschließen
Es gibt nicht nur mehr private Unternehmen, sondern sie bleiben auch länger in privater Hand.4 Dank der längeren Haltedauer können GPs strategische Initiativen umsetzen und den Wandel eines Unternehmens vorantreiben. Damit könnten sie den Wert des Unternehmens maximal steigern und potenziell höhere Renditen für einzelne Anleger erzielen.
Dieser potenzielle Erfolg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Private-Equity-Manager den Fokus auf langfristige Wertschöpfung durch aktive und unternehmerische Ansätze legen.
Beispiele für Wertschöpfung:
Strategieentwicklung:
Festlegung und Entwicklung einer langfristigen Strategie zur
Steuerung des Wachstums und
der Geschäftstätigkeit des Unternehmens.
Internationalisierung:
Geografische Expansion des Unternehmens, um neue Märkte zu
erschließen und den Umsatz zu
steigern.
Kostenoptimierung:
Umsetzung von betrieblichen Verbesserungen zur Kostensenkung
und Effizienzsteigerung.
Kapitalmaßnahmen:
Schuldenabbau und Verringerung der finanziellen Belastung
zur Verbesserung der
finanziellen Gesundheit des Unternehmens.
Wachstum:
Fokus auf die Entwicklung erfolgreicher Geschäftsbereiche
sowie strategischer Übernahmen,
um die Expansion voranzutreiben.
4 Universität von Florida, Stand: 11. April 2024. Initialer Börsengang: Medianes Alter der IPOs bis 2023.
Mögliche Vorteile und Risiken
Private Equity bietet zwar potenziell mehr finanzielle Vorteile, ist aber auch mit größeren Risiken verbunden. Wer in private Unternehmen investiert, ist mit anderen Risiken konfrontiert als bei börsennotierten Unternehmen, wobei mangelnde Liquidität ein Hauptproblem darstellt. Illiquide Anlagen lassen sich nur schwer und nur mit erheblichem Wertverlust frühzeitig liquidieren, da die Fonds in der Regel während der Laufzeit geschlossen und Kapitalentnahmen daher schwierig sind. Als Gegenleistung dafür können Anleger jedoch die sogenannte Illiquiditätsprämie bzw. höhere Renditen erwarten.
Wichtige Private-Equity-Strategien
Private-Equity-Finanzierungen unterstützen Wertschöpfung und Wachstum von Unternehmen in unterschiedlichen Phasen. In der Regel suchen GPs nach Unternehmen, die Wachstumspotenzial bieten oder die ihrer Ansicht nach unterbewertet sind und Optimierungspotenzial haben. Meist streben sie Investitionen über einen Zeitraum von mehreren Jahren an.
Venture Capital
Investieren, um eine neuen Idee und/oder ein Unternehmen in der Frühphase zu finanzieren.
Phase: Frühe bis mittlere Phase
Risiko und Ertrag1: Sehr
hoch
Typischer Investor:
Minderheitsbeteiligung
Exit-Strategie: IPO2 oder
Verkauf
Cashflow: Negativ
Wachstum
Kapitalspritze, die ein Unternehmen strategisch neu aufstellen oder optimieren soll.
Phase: Späte Phase
Risiko und Ertrag1: Moderat
Typischer Investor:
Minderheitsbeteiligung
Exit-Strategie: IPO oder Verkauf
Cashflow: Break-even/positiv
Buyout
Übernahme eines Unternehmens, in der Regel unter Einsatz von Fremdkapital (Leveraged Buyout) mit Fokus auf Firmen/Sparten, die bei Investitionen/Management usw. vernachlässigt wurden.
Phase: Etabliert
Risiko und Ertrag1: Moderat
Typischer Investor:
Mehrheitsbeteiligung/Kontrolle
Exit-Strategie: IPO oder Verkauf
Cashflow: Positiv
Special Situations
Investitionen in etablierte Unternehmen, die mit operativen, finanziellen oder anderen Herausforderungen konfrontiert sind.
Phase: Etabliert oder
unterdurchschnittliche Performance
Risiko und Ertrag1: Moderat
bis hoch
Typischer Investor: Hängt von der
Situation ab
Exit-Strategie: Umstrukturierung oder
Verkauf
Cashflow: Positiv
Wichtige Informationen. Nur zur Veranschaulichung und unter Vorbehalt von Änderungen.
1 Das Verhältnis zwischen Risiko und Rendite ist zwar nicht garantiert, aber ein höheres Anlagerisiko ist in der Regel mit einer größeren Wahrscheinlichkeit von Verlusten verbunden.
2 Beim Initial Public Offering (IPO) wird ein privates Unternehmen an die Börse gebracht, indem es seine Aktien zum ersten Mal an der Börse zum Kauf anbietet.
Zugangsmöglichkeiten zu Private-Equity-Fonds
Bei Private-Equity-Investitionen sind einige wichtige Transaktionstypen zu unterscheiden, nämlich Primär-, Sekundär- und Co-Investments.
Neben der Direktinvestition in ein Unternehmen ist der einfachste Weg eine Primärtransaktion. Das bedeutet, dass ein GP einen Private-Equity-Fonds gründet und managt und Limited Partners (LPs; beschränkt haftende Partner) findet, die neben ihm als Minderheitsinvestoren einsteigen. Das Kapital wird dann in unterschiedliche Unternehmen investiert.
Eine Sekundärtransaktion bezieht sich hingegen darauf, dass sich Investoren in den Fonds einkaufen, indem sie die Verpflichtungen anderer LPs übernehmen, die sich frühzeitig zurückziehen wollen.
Der dritte Transaktionstyp sind Co-Investments, die es anderen Investoren ermöglichen, neben dem Private-Equity-Fonds direkt Kapital in ausgewählte Unternehmen zu investieren und Minderheitsbeteiligungen zu erwerben. Co-Investoren haben die gleichen Rechte wie LPs. GPs bieten Co-Investments an, um zusätzliches Kapital zu beschaffen und Kapitalkonzentrationen in einzelnen Unternehmen zu vermeiden.
Fondsstrukturen und ihre Auswirkungen auf die Gebühren
Ob ein Fonds als geschlossener oder offener Fonds strukturiert ist, hat einen Einfluss auf die Berechnung der Management- und Performance-Gebühren.
Die meisten Privatmarktanlagen sind geschlossene Fonds, das heißt in der Regel, dass sie eine festgelegte Anzahl von Anteilen haben und weniger liquide sind. Anleger kaufen und verkaufen diese Anteile zum Marktpreis.
Fondsstruktur
- Geschlossene Fonds haben eine bestimmte Laufzeit, in der Regel 8 bis 10 Jahre. GPs müssen das Kapital in einem begrenzten Zeitfenster beschaffen, danach kann nicht mehr in den Fonds investiert werden, der Investitionszeitraum ist also begrenzt. In der Regel erhalten Anleger ihre Investitionen erst nach dem Verkauf des Fonds zurück.
- Offene Fonds hingegen haben längere Laufzeiten, z. B. 99 Jahre. Diese Fonds geben je nach Anlegernachfrage neue Anteile aus, verfügen über eine gewisse Liquidität und lassen sich leichter handeln. Sie investieren also laufend, weswegen sie auch als Evergreen-Fonds bezeichnet werden.
Gebühren
Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Gebühren bei Privatmarktfonds: Management- und Performance-Gebühren.
- Management-Gebühren decken die Kosten für die Verwaltung des Fonds, einschließlich Due-Diligence-Prüfungen, Überwachung und Verwaltungskosten.
- Hinzu kommt die Performance-Gebühr, in der Regel ein Prozentsatz der vom Fonds erwirtschafteten Gewinne, die an den Fondsmanager gezahlt wird, wenn bestimmte Performanceziele erreicht sind. Dies kann ein Anreiz für den Fondsmanager sein, die Rendite für die Anleger zu maximieren.
Geschlossene Fonds zahlen eine jährliche Management-Gebühr, in der Regel 1 bis 2 % des eingesetzten Kapitals, und eine Performance-Gebühr von in der Regel um die 20 %.
Bei offenen Fonds erfolgt die Berechnung der Gebühren anders, nämlich auf Basis des Nettoinventarwerts (NAV) des Fonds, der den tatsächlichen Wert des Fonds zu einem bestimmten Zeitpunkt angibt (alle Verbindlichkeiten minus gesamtes Vermögen). Der NAV dient als Berechnungsgrundlage für die Management- und Performance-Gebühren, wobei Letztere zusätzlich vom Erreichen eines bestimmten Performance-Ziels abhängen.
Wie Ausschüttungen funktionieren
Während der Laufzeit eines Private-Equity-Fonds können Anleger Dividenden oder Ausschüttungen erhalten, sobald die Unternehmen im Fonds sich etablieren oder verkauft werden. Die Reihenfolge, in der die Erträge an die beteiligten Parteien ausgeschüttet werden, heißt auch "Distribution Waterfall".
Die Ausschüttungsreihenfolge
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100 % an die Anleger: Alle Ausschüttungen gehen an die Anleger, bis sie ihre ursprüngliche Investition zurückerhalten haben.
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100 % an die Anleger: Alle Ausschüttungen gehen an die Anleger, bis die festgelegte Mindestverzinsung, auch als Vorzugsrendite bezeichnet, erreicht ist. Diese "Hurdle Rate" gibt die Schwelle an, die erreicht werden muss, bevor die GPs ein Erfolgshonorar erhalten.
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GPs holen auf: Sobald die Hurdle Rate erreicht ist, erhalten die GPs eine Performance-Gebühr (oder Carried Interest) auf die bis dahin erzielten Gewinne, sie holen also auf.
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Teilen sich Anleger und GPs: Je nach den Bedingungen des Fonds werden die verbleibenden Ausschüttungen zwischen den Anlegern und den GPs aufgeteilt.

Private Credit
Private Credit gehört zum Universum alternativer Anlagen und umfasst nicht traditionelle Vermögenswerte, die flexible Kreditstrategien bieten. Mit Private Credit lassen sich in der Regel höhere Renditen erzielen als mit öffentlich gehandelten Unternehmensanleihen und -krediten. Dies liegt daran, dass Anleger für Investitionen in weniger liquide Märkte eine sogenannte Illiquiditätsprämie erhalten.
Auf den Punkt gebracht
Private Credit, auch bekannt als Private Debt, bezieht sich auf die Kreditvergabe außerhalb der traditionellen Kanäle über Banken oder öffentliche Anleihemärkte. Im Gegensatz zu den traditionellen Kanälen, wo Banken Kredite an große Gruppen von Kreditgebern vermitteln und syndizieren, werden diese Kredite in der Regel direkt zwischen einem Unternehmen als Kreditnehmer und einem Kreditgeber, der einzeln oder als kleine Gruppe auftritt, ausgehandelt. Die aushandelnden Unternehmen haben keinen oder nur begrenzten Zugang zu den öffentlichen Märkten für Unternehmensanleihen und -kredite. Es handelt sich dabei meist um mittelgroße Unternehmen, die dem sogenannten Mittelstand zuzurechnen sind.
Der Bereich Private Credit deckt ein breites Spektrum von Strategien ab, darunter opportunistische und notleidende Kredite sowie Mittelstands- und Direktkredite.
Die Anlageklasse gewann an Bedeutung, als die Banken nach der globalen Finanzkrise von 2008/9 die Kreditvergabe einschränkten. Durch die Einführung neuer Vorschriften (Basel III) mussten Banken mehr Kapital für Kredite vorhalten, was die Kapitaleffizienz bei der Kreditvergabe an bestimmte Unternehmen sinken ließ. In der Folge sind private Kreditgeber zunehmend in die Bresche gesprungen. Denn sie können schnell agieren und maßgeschneiderte Kredite bereitstellen, die den Bedürfnissen einiger Unternehmen besser entsprechen.
Warum Unternehmen Kredite am Privatmarkt suchen
Dass Banken sich aus der Kreditvergabe zurückziehen und die Transaktionen an den syndizierten Kreditmärkten immer größer werden, veranlasste Kreditnehmer dazu, nach alternativen Finanzierungsquellen zu suchen. Verschiedene Faktoren sprechen dabei für Private Credit:
Gewissheit der Ausführung:
Kreditnehmer bevorzugen die einfacheren und weniger
ressourcenintensiven Verfahren an den
privaten Märkten im Vergleich zu öffentlichen Märkten.
Flexibilität:
Private-Debt-Lösungen bieten mehr Flexibilität bei den
Kreditbedingungen und der
Strukturierung als herkömmliche Finanzierungen.
Langfristige Partnerschaft:
Private-Debt-Kreditgeber können sich im Laufe der Zeit ein sehr
genaues Bild von der
Geschäftstätigkeit und dem Finanzierungsbedarf der Kreditnehmer
machen und so
Finanzierungspakete schnüren, die Firmen helfen, ihr
Wachstumspotenzial auszuschöpfen.
Der Vorteil eines Kredits außerhalb der Bankensphäre besteht in der Regel darin, dass er mehr Flexibilität bietet. Das Unternehmen kann wachsen, ohne Eigenkapital einzubüßen, und private Kreditgeber können oft schneller handeln.
Vorteile für Investoren
Private Credit bietet eine Reihe potenzieller Vorteile:

Private Debt kann zur Diversifizierung von Portfolios beitragen, da die potenziellen Renditen sich nicht parallel zu öffentlichen Aktien und Anleihen bewegen. Diversifizierung bedeutet, dass Sie Ihre Anlagen über verschiedene Anlageklassen, Sektoren oder geografische Regionen streuen, um die Auswirkungen einer schlechten Performance einer einzelnen Anlage auf Ihr Gesamtportfolio zu verringern. Aufgrund der geringen Korrelation mit den öffentlichen Märkten kann Private Debt zur Risikostreuung beitragen und die Gesamtrendite potenziell verbessern.
Diversifizierung und Asset-Allokation können Sie nicht vollständig vor Marktrisiken schützen.
Private Credit wird meist variabel verzinst, was einen gewissen Schutz bei steigenden Zinsen bietet. Dann ziehen nämlich die vom Unternehmen zu zahlenden Kreditzinsen nach. Zinsen könnten eine zuverlässige Einkommensquelle darstellen, die weniger anfällig für Marktschwankungen ist.
Verglichen mit der traditionellen Kreditvergabe haben private Kreditgeber mehr Mitspracherecht bei den Vertragsbedingungen und der Preisgestaltung und können besser bestimmte Kreditklauseln, die sogenannten Covenants, aushandeln, um die Interessen der Anleger zu schützen. Private Kreditgeber könnten den Anlegerschutz durch einen offenen Dialog mit den Kreditnehmern stärken, mit dem Ziel, Stressphasen vorab zu erkennen und besser zu verstehen.

Private Debt kann ein regelmäßiges Einkommen bieten und ist aufgrund der geringeren Korrelation mit den öffentlichen Märkten in der Regel weniger von Marktvolatilität betroffen. In der Vergangenheit bot Private Debt verlässlich Potenzial für regelmäßige Erträge durch zusätzliche Renditen aus weniger liquiden Anlagen (Illiquiditätsprämie) und schnitt langfristig oft besser ab als traditionelle Kredite von Banken sowie Anleihen. Dabei ist es jedoch wichtig zu beachten, dass Privatmarktanlagen auch mit Herausforderungen konfrontiert sein können, wie z. B. mit einer geringeren Liquidität in einem angespannten Marktumfeld.
Wichtige Private-Credit-Strategien
Der Private-Credit-Markt hat sich seit der globalen Finanzkrise erheblich weiterentwickelt und bietet eine breite Palette von Strategien, um den Renditezielen von Anlegern mit unterschiedlichen Risiko- und Ertragsprofilen entgegenzukommen. Diese Strategien können Cashflow generieren und haben im Vergleich zu anderen Privatmarkt-Anlagestrategien oft kürzere Laufzeiten. Anleger können Portfolios zusammenstellen, um Erträge zu erzielen, von angespannten Märkten zu profitieren und ihre Anlagen zu diversifizieren, anstatt sie auf einzelne Unternehmen zu konzentrieren.
Die unterschiedlichen Private-Credit-Strategien verfolgen jeweils bestimmte Zwecke, sind auf unterschiedliche Kreditnehmerprofile ausgerichtet und haben ihre eigenen Bedingungen (z. B. Zinssatz, Laufzeit, Reihenfolge der Bezahlung der Gläubiger bei Insolvenz, Sicherheiten, Covenants). Dies führt zu jeweils anderen Risiko- und Renditeeigenschaften. Zu den wichtigsten Kreditstrategien zählen:
Direct Lending
Direct Lending ist eine Form von Private Debt, bei der der Kreditgeber dem Kreditnehmer, in der Regel einem kleinen bis mittleren Unternehmen (KMU) oder einem Mittelstandsunternehmen, direkt Mittel zur Verfügung stellt, ohne eine Bank einzuschalten. Der Kredit ist in der Regel vorrangig und besichert, wobei eine Reihe von Covenants zum Schutz des Kreditgebers oder der Investoren beitragen.
Opportunistische Kredite
Opportunistische Kredite sind eine Private-Credit-Strategie, die sich auf Kapitallösungen für Unternehmen über unterschiedliche Phasen des Kreditzyklus hinweg konzentriert. Diese Strategie ist darauf ausgerichtet, Marktverwerfungen, Notlagen und andere besondere Gelegenheiten zu nutzen, die sich durch veränderte Marktbedingungen ergeben. Investitionen in opportunistische Kredite sind oft mit einem höheren Risiko verbunden, können aber im Vergleich zu traditionelleren Anlagen an den Kreditmärkten höhere Renditen bieten.
Special Situations
Special Situations, also besondere Situationen, beziehen sich auf Anlagechancen, die sich aus besonderen Umständen ergeben, die Einfluss auf ein Unternehmen haben, wie finanzielle Notlagen, Umstrukturierungen oder anderen wichtigen Ereignissen.
Wichtige Informationen. Nur zur Veranschaulichung und unter Vorbehalt von Änderungen.
BlackRock, Alternative Portfolio Solutions, 28. Februar 2024.