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Welt im Wandel, Transformation im Ausbau
In der kurzen Frist setzen wir stärker auf US-Aktien
Zinssenkungen im Kontext konjunktureller Abwärtsrisiken und hartnäckiger Inflation
In der ersten Dezemberwoche prägte vorweihnachtliche Kurseuphorie das Bild an den Börsen dies und jenseits des Atlantiks, trotz der erhöhten (geo-)politischen Unsicherheiten. Der deutsche Leitindex DAX überschritt die 20.000er Marke. In den USA markierten der S&P5001 und Nasdaq 1002 neue Allzeithochs. In Asien entwickelten sich die Aktienmärkte hingegen weniger dynamisch (Quelle: LSEG, 06.12.2024).
Insgesamt haben die globalen Börsen seit Jahresbeginn eine stattliche Wertentwicklung verzeichnet. Gleichzeitig erlebten Anleger im Jahr 2024 an den Kapitalmärkten wiederholt plötzliche Richtungswechsel. Abrupt wechselnde Narrative, von der Begeisterung über die Künstliche Intelligenz (KI) bis zu Rezessionsängsten, sorgten zwischenzeitlich für ein schwankungsreiches Marktumfeld. Langfristige Vermögenswerte, wie etwa 10-jährige US-Staatsanleihen, reagierten spürbar sensibler auf einzelne kurzfristige Datenüberraschungen.
So fielen die Renditen 10-jähriger US-Staatspapiere zuletzt auf etwa 4,15%, ein Rückgang von über 30 Basispunkten verglichen mit den Sechsmonatshochs nach der Präsidentschaftswahl (Quelle: LSEG, 06.12.2024). Unseres Erachtens könnten drohende Handelszölle, beträchtliche US-Haushaltsdefizite und eine strengere Einwanderungspolitik langlaufende US-Staatsanleihen im Vergleich zu ihren europäischen Pendants auf absehbare Zeit stärker unter Druck setzten.
Globaler Anlageausblick 2025: Welt im Wandel, Transformation im Ausbau
Stark schwankende Narrative und die erhöhte Sensibilität langfristiger Vermögenswerte gegenüber einzelnen kurzfristigen Datenüberraschungen könnten darauf zurückzuführen sein, dass die Märkte neue Informationen weiterhin durch eine Konjunkturzykluslinse betrachten. Dies geschieht, obwohl umfassendere Veränderungen im Gange sind. Wir befinden uns nicht in einem typischen Konjunkturzyklus. So schlugen im Jahr 2024 in den USA klassische Rezessionssignale fehl. Die Inflation ließ ohne Wachstumsverlangsamung nach.
Zweimal im Jahr kommen BlackRocks Anlagechefs und Chefstrategen in New York zusammen, um intensiv über die Perspektiven für die Weltwirtschaft, Kapitalmärkte und entsprechende Anlageimplikationen zu diskutieren. Das Ergebnis der jüngsten Debatten: Anleger müssen sich in einem sehr ungewöhnlichen Umfeld zurechtfinden, in dem ganz unterschiedliche Szenarien denkbar sind.
Die Welt durchläuft einen Transformationsprozess, angetrieben durch strukturelle Verschiebungen – sogenannte Megakräfte – wie dem Vormarsch der KI, einer Fragmentierung zwischen konkurrierenden geopolitischen und wirtschaftlichen Blöcken, demografischen Veränderungen und dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft.
Eine Rückkehr zu der Welt, wie wir sie einst kannten, erwarten wir nicht. Die genannten Umwälzungen gehen mit erheblichen, vielfältigen Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur einer – und einem beträchtlichen Investitionsbedarf in die Realwirtschaft. Sie markieren eine Abkehr von historischen Mustern.
Positionierung: In der kurzen Frist setzen wir stärker auf US-Aktien
Unsere Anlagethemen für das Jahr 2025 legen den Schwerpunkt auf drei eng miteinander verknüpfte Ideen:
Erstens sind die Kapitalmärkte, einschließlich der Privatmärkte, entscheidend für den Aufbau des zuvor erwähnten Wandels. Denn während die strukturellen Verschiebungen enorme realwirtschaftliche Investitionen nach sich ziehen – in Infrastruktur wie Rechenzentren, in Energiesysteme, darunter Solarparks, Stromnetze und Superbatterien, in Logistikzentren – sind die fiskalpolitischen Spielräume angesichts hoher Staatsschuldenberge begrenzt. Allein die Deckung des wachsenden Energiebedarfs wird in diesem Jahrzehnt Investitionen von rund 3,5 Bio. US-Dollar pro Jahr in Anspruch nehmen. Große Technologieunternehmen stehen der US-Regierung bei den Forschungs- und Entwicklungsausgaben bereits in nichts mehr nach.
Zweitens muss das Investieren selbst in diesem ungewöhnlichen Umfeld überdacht werden. Die Erwartung, dass der Wachstumspfad irgendwann wieder seinem Trend folgen würde, war lange ein Grundsatz der Portfoliokonstruktion. Die Transformation wirft Fragen darüber auf, wie man Portfolios für einen sich ständig wandelnden Ausblick, ohne einen stabilen langfristigen Trend, aufbaut. Anleger tun sicher gut daran, sich jenseits breiter Anlageklassen auf Themen zu konzentrieren und dynamisch ausgerichteten Portfolios und taktischen Ansichten mehr Gewicht beimessen.
Drittens bleiben wir mit Blick auf das Jahr 2025 risikofreudig positioniert. In der kurzen Frist setzen wir stärker auf US-Aktien – Stichwort „US Exceptionalism“ (Ausnahmestellung der USA) – während langlaufende US-Staatsanleihen im Vergleich zu ihren europäischen Pendants stärker unter Druck stehen sollten. Die Unternehmensgewinne in den USA dürften im Vergleich zu Europa erneut kräftiger ausfallen. Zudem scheinen die USA beim Ausbau der KI-Infrastruktur eindeutiger auf der Gewinnerseite zu stehen. Es bleibt jedoch Umsicht geboten. Ein unerwartet starker Anstieg der langfristigen Anleiherenditen oder eskalierender Handelsprotektionismus könnten der Marktstimmung einen Dämpfer verpassen.
EZB: Zinssenkungen im Kontext konjunktureller Abwärtsrisiken und hartnäckiger Inflation
In dieser Woche gehört der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) zu den wichtigsten Ereignissen (Do). Eine weitere Senkung des Einlagensatzes um 25 Basispunkte auf 3,0% käme nicht überraschend für die Märkte. Die EZB hat an Überzeugung gewonnen, dass die Inflation im Laufe des nächsten Jahres auf den 2% Zielwert zurückgeht. Weitere Lockerungen sind wahrscheinlich, und möglicherweise wird im Kommuniqué die Aussage „die Leitzinsen so lange wie erforderlich ausreichend restriktiv (zu) halten“, entfallen.
Allerdings dürfte EZB-Präsidentin Christine Lagarde sich weiterhin nicht auf Ausmaß und Tempo weiterer Zinsschritte festlegen. Auf der Pressekonferenz werden konjunkturelle Abwärtsrisiken – nicht zuletzt angesichts möglicher US-Zölle und der gemeinhin erhöhten handels- und geopolitischen Unsicherheit – zur Sprache kommen. Gleichzeitig sollten die aktualisierten makroökonomischen Projektionen, gestützt auf den privaten Konsum, weiterhin eine allmähliche Konjunkturbelebung signalisieren.
In der Schweiz, wo die Teuerung im Herbst unter 1% gesunken ist (Quelle: SNB, LSEG, 06.12.2024) und damit niedriger als von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erwartet, dürfte die SNB ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge senken (Do). Die aktualisierte Inflationsprognose wird Hinweise darauf geben, wieviel Spielraum für weitere Zinsschritte noch besteht.
In den USA wiederum sind die Verbraucherpreise für November (Mi) die letzten wichtigen Makrodaten vor dem Fed-Zinsentscheid Mitte Dezember. Eine weitere Leitzinssenkung um 25 Basispunkte ist derzeit weitgehend, aber nicht vollständig (zu 85%) von den Märkten eingepreist (Quelle: LSEG, 06.12.2024). Die am vergangenen Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten hatten untermauert, dass das Lohnwachstum weiterhin über einem Niveau liegt, das ein Einpendeln der Inflation auf die 2%-Zielmarke ermöglichen würde – ein Grund, warum wir mit einer Zinswende „light“ rechnen. Wir behalten insbesondere im Blick, ob die Dienstleistungsinflation mit dem Lohnwachstum Schritt hält und ob die Kerninflation auf ihren Niveaus verharrt.
1S&P 500 = Aktienindex, der die Wertentwicklung von 500 der größten börsennotierten Unternehmen in den Vereinigten Staaten abbildet
2Nasdaq100 = Aktienindex, der sich aus den Aktienwerten der 100 größten, an der Nasdaq-Börse notierten Unternehmen zusammensetzt.
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