Silhouette von zwei Menschen, die vor einem Rundbogenportal sitzen und auf Bäume schauen

«Netto-Null»: ein treuhänderischer Ansatz

Silhouette von zwei Menschen, die vor einem Rundbogenportal sitzen und auf Bäume schauen

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde

Im vergangenen Januar schrieben wir Ihnen, dass wir Nachhaltigkeit zu unserem neuen Investmentstandard machen. Wir erläuterten, wie wir Nachhaltigkeit in unser Risikomanagement, unsere Alpha-Generierung, Portfoliokonstruktion und Investment-Stewardship-Aktivitäten integrieren, um für Sie bessere Anlageergebnisse zu erzielen. Dieser Verpflichtung liegt unsere tiefe Überzeugung zugrunde, dass die Einbeziehung von Nachhaltigkeit unseren Anlegern helfen kann, resilientere Portfolios aufzubauen und langfristig bessere, risikobereinigte Renditen zu generieren.

In den vergangenen zwölf Monaten haben wir unser Ziel erreicht und in allen unseren aktiven Portfolios und Kundenlösungen Nachhaltigkeitsfaktoren integriert. Mit der Einführung von Aladdin Climate setzten wir einen neuen Standard in der Bereitstellung von Klimadaten und -analysen. Bei unseren Investment-Stewardship-Aktivitäten rückten wir Nachhaltigkeit noch stärker in den Fokus. Um Anlegern besseren Zugang und mehr Auswahlmöglichkeiten bei nachhaltigen Anlageprodukten zu bieten, legten wir annähernd 100 neue Nachhaltigkeitsfonds auf. Unsere 2020 ergriffenen Massnahmen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Nur wenige Wochen nach unserem Brief an Sie wurde die Welt vom Ausbruch des Coronavirus erschüttert. Knapp ein Jahr später hat die Pandemie viele Menschenleben gefordert und in der Wirtschaft grosse Schäden verursacht. Als die Märkte ins Trudeln gerieten, vermuteten viele, dass aufgrund dessen die weltweiten Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel in den Hintergrund treten würden. Aber das Gegenteil geschah. Wie Larry Fink heute in seinem  jährlichen Brief an CEOs ausführt, zwingt die Pandemie uns als Gesellschaft, uns noch intensiver mit dieser existenziellen Bedrohung auseinanderzusetzen.

2020 war ein historisches Jahr, in dem sich immer mehr Unternehmen, Regierungen und Investoren zu Massnahmen gegen den Klimawandel verpflichtet haben. Im Kern dieser Verpflichtungen steht, klimaneutral zu werden. Also die Wirtschaft so umzubauen, dass sie nicht mehr Kohlendioxid ausstösst, als sie der Atmosphäre entzieht. Und das ab dem Jahr 2050 – die wissenschaftlich ermittelte Schwelle, die notwendig ist, um die globale Erwärmung deutlich unter 2ºCelsius zu halten.

In einem historischen Akt verpflichteten sich im letzten Jahr China, die EU, Japan und Südkorea, bis 2050 das Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Zudem sind die Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche dem Pariser Klimaabkommen wieder beigetreten. Immer mehr Finanzregulierer machen die Offenlegung von Klimarisiken verpflichtend. Auch Zentralbanken berücksichtigen Klimarisiken bei ihren Stresstests. Rund um den Globus ziehen politische Entscheidungsträger an einem Strang, um gemeinsame Klimaziele zu erreichen. 127 Länder, die für mehr als 60 % der weltweiten Emissionen verantwortlich sind und über 1.100 Unternehmen haben sich bereits dazu verpflichtet, Netto-Null-Emissionen bis zum Jahr 2050 zu erreichen oder erwägen dies.

Dies wird erhebliche Auswirkungen für Anleger haben. Im vergangenen Jahr schrieben wir, dass immer mehr Anleger erkennen, dass Klimarisiken auch Investmentrisiken sind und diese Erkenntnis eine massive Kapitalumschichtung in Gang setzen würde. Wir sind gleichermassen überzeugt, dass mit den klimabedingten Veränderungsprozessen historische Anlagechancen verbunden sind. Die Welt hat sich auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht. Unseren Kunden ist am besten gedient, wenn wir ihnen helfen, bei diesem Übergang eine führende Rolle zu übernehmen.

 


BlackRocks Verpflichtung zu Netto-Null-Emissionen

BlackRock verpflichtet sich, das Erreichen von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 zu unterstützen. Mit einer Reihe von Massnahmen wollen wir unseren Anlegern helfen, ihre Portfolios auf eine klimaneutrale Welt vorzubereiten und die Chancen zu nutzen, die dieser Übergang bereithält. Unsere wichtigsten Massnahmen für 2021 sind:

 

Messung und Transparenz – Wir werden…

  • eine Kennzahl zur Messung des Erwärmungsbeitrags («Temperature Alignment Metric») für unsere Aktien- und Obligationen-Publikumsfonds veröffentlichen, sofern ausreichende Daten verfügbar sind.
  • den Anteil unseres verwalteten Vermögens, das derzeit auf Netto-Null-Emissionen ausgerichtet ist, veröffentlichen; und ein Zwischenziel für den Anteil unseres verwalteten Vermögens, das im Jahr 2030 auf das Netto-Null-Emissionsziel ausgerichtet sein wird, bekanntgeben. Dies gilt für Märkte mit ausreichend zuverlässigen Daten.
  • Aladdin Climate weiterentwickeln und somit mehr Kunden helfen, ihre Klimaziele zu erreichen, indem sie die Entwicklung ihrer Portfolios auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen nachverfolgen können. Zudem helfen wir dabei, robuste und standardisierte Klimadaten und -kennzahlen mitzuentwickeln, um die Branche besser zu unterstützen.

Investment Management – Wir werden…

  • die Folgen des Klimawandels bei unseren Kapitalmarktprognosen berücksichtigen, auf denen die Portfoliokonstruktion bei BlackRock basiert.
  • in unseren aktiven Portfolios ein spezielles Kontrollmodell («Heightened-Scrutiny Model») einführen, mit dem wir Wertpapiere, die erhebliche Klimarisiken mit sich bringen, managen.
  • unseren Kunden helfen, von den Chancen der Energiewende zu profitieren, angefangen mit der Elektroauto-Herstellung, über saubere Energie, bis hin zur Schaffung von energieeffizientem Wohnraum.
  • Anlageprodukte mit expliziten Zielen für den Erwärmungsbeitrag (Temperature Alignment) auflegen, darunter solche, die auf das Erreichen von Netto-Null-Emissionen ausgerichtet sind.

Investment Stewardship – Wir werden…

  • mit Hilfe unserer Investment-Stewardship-Aktivitäten sicherstellen, dass die Unternehmen, in die unsere Kunden investieren, Klimarisiken mindern und die mit dem Übergang zur Klimaneutralität verbundenen Chancen berücksichtigen.
  • Unternehmen dazu auffordern, einen Plan offenzulegen, der an dem Ziel ausgerichtet ist, die Erderwärmung auf deutlich unter 2ºC zu begrenzen und bis zum Jahr 2050 weltweit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.
  • dafür sorgen, dass Abstimmungen über Aktionärsanträge rund um das Thema Nachhaltigkeit bei unseren Investment-Stewardship-Aktivitäten eine immer grössere Rolle spielen.

 


Tektonische Verschiebung beschleunigt sich

Im vergangenen Jahr brachten wir unsere Überzeugung zum Ausdruck, dass die Welt an der Schwelle zu einer tektonischen Verschiebung steht – einer fundamentalen Umverteilung des Kapitals zugunsten von Nachhaltigkeitsanlagen. 2020 konnten wir sehen, wie diese Kapitalumschichtung Gestalt annahm. Weltweit investierten Anleger in der Zeit von Januar bis November 288 Milliarden US-Dollar in Nachhaltigkeitsfonds und -ETFs. Das ist ein Anstieg von 96 % gegenüber 2019.1

Diese verstärkte Umschichtung zugunsten nachhaltiger Anlageinstrumente ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen. Hierzu gehören verbesserte Nachhaltigkeitsdaten, mehr Auswahlmöglichkeiten bei Nachhaltigkeitsprodukten und die sich durchsetzende Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit auf Dauer die Renditen antreiben wird. Die Folge ist eine weltweit beschleunigte Reallokation von Kapital in nachhaltigere Unternehmen, die noch viele Jahre anhalten wird. Wir sind überzeugt, dass Anleger, die sich diesem Trend anschliessen, davon profitieren werden.

2020 übertrafen 81 % einer global repräsentativen Auswahl von Nachhaltigkeitsindizes ihre Ursprungsindizes.2 Noch augenfälliger war ihre überdurchschnittliche Wertentwicklung während des Markteinbruchs im ersten Quartal. Sie ist damit ein weiterer Beleg für die Resilienz von Nachhaltigkeitsfonds, die wir schon bei früheren Abschwungphasen beobachtet haben.3 Die Anlagerenditen können und werden auch künftig über bestimmte Zeiträume schwanken. Diese Ergebnisse tragen jedoch dazu bei, den Irrglauben aus der Welt zu räumen, dass mit nachhaltigem Anlegen zwangsläufig Ertragseinbussen verbunden sind.

Das neue Verständnis von nachhaltigem Investieren und die weltweit zu beobachtende Dynamik in Richtung des Netto-Null-Emissionsziels werden in den nächsten Jahrzehnten einer fundamentalen Umgestaltung der Wirtschaft den Weg bereiten. Dieser Transformationsprozess hat tiefgreifende Auswirkungen auf Sie, unsere Kunden. Wir möchten Ihr bevorzugter Partner sein, wenn es darum geht, Ihnen die Daten, Instrumente, Strategien und Einblicke zur Verfügung zu stellen, die Sie angesichts dieser umwälzenden Veränderungen benötigen. In diesem Brief stehen unsere klimabezogenen Massnahmen im Mittelpunkt. Gleichzeitig arbeiten wir weiter daran, unsere Kapazitäten bei einer Vielzahl von Nachhaltigkeitsthemen zu erweitern.

BlackRocks Verpflichtung zu Netto-Null-Emissionen

Noch ist die Weltwirtschaft in erheblichem Masse von fossilen Brennstoffen abhängig. Folglich hinterlassen die Portfolios der meisten breit aufgestellten Anleger – auch die der Kunden von BlackRock insgesamt – weiterhin einen tiefen CO2-Fussabdruck. Das kann und wird sich nicht über Nacht ändern. Hinzu kommt, dass BlackRock mit Blick auf sein Gesamtportfolio an die Anlageentscheidungen seiner Kunden gebunden ist. Dennoch gibt es eine erhebliche weltweite Dynamik zugunsten einer klimaneutralen Wirtschaft. Bei BlackRock sind wir daher überzeugt, dass wir unseren Kunden am besten helfen, wenn wir bei diesem Übergang eine führende Rolle übernehmen. Unsere Massnahmen, mit denen wir Sie dabei unterstützen, klimaneutral zu werden, lassen sich grob in drei Gruppen unterteilen: Messung und Transparenz, Investment Management sowie Investment Stewardship.

Messung und Transparenz

Unlängst führten wir eine Umfrage unter Anlegern durch, die ein verwaltetes Vermögen von 25 Billionen US-Dollar repräsentieren. Die allermeisten von ihnen erklärten, dass sie ihre Allokation in nachhaltige Anlagen erhöhen wollen. Sie machten aber auch deutlich, dass der Mangel an verlässlichen Daten dabei für sie das grösste Hindernis darstellt. Anleger fordern daher bessere Daten und Messmethoden, mit denen sie nachvollziehen können, wie gut ihre Portfolios für die Energiewende aufgestellt sind.

Erwärmungsbeitrag (Temperature Alignment) und Netto-Null-Emissionsziel
Damit Anleger beurteilen können, ob ein Portfolio gut auf die Energiewende vorbereitet ist, müssen sie nachvollziehen können, wie es sich auf dem Wege dahin entwickelt. Nur dann sind sie auch in der Lage, ihr Kapital im Einklang mit ihren eigenen Nachhaltigkeitszielen anzulegen.

BlackRock veröffentlicht schon heute Angaben zur gewichteten durchschnittlichen Kohlenstoffintensität gemäss den Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)-Empfehlungen für iShares ETFs und BlackRock-Publikumsfonds mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt über zwei Billionen US-Dollar. Uns ist jedoch bewusst, dass die Kennzahlen zur Kohlenstoffintensität nur bedingt Rückschlüsse darauf zulassen, wie gut Portfolios an den weltweiten Übergang zur Klimaneutralität angepasst sind – also wie sich etwa ihr Erwärmungsbeitrag darstellt. beispielsweise

Der Erwärmungsbeitrag ist ein Mass für den Beitrag der Bestände eines Portfolios zur Erderwärmung. Die Methoden zur Messung dieser Kennzahl entwickeln sich ständig weiter, basierend auf neuen, für bestimmte Branchen und Regionen spezifischen Forschungsergebnissen und Daten. BlackRock beteiligt sich intensiv daran, die Diskussion über diese Themen gemeinsam mit Kollegen und Partnern wie der TCFD voranzutreiben.

Solche Kennzahlen werden Anlegern helfen, den Dekarbonisierungspfad eines Investments nachzuvollziehen. Damit kommt ihnen auch eine immer wichtigere Rolle bei Allokationsentscheidungen zu. Wir wollen unseren Kunden diese wichtigen Angaben zur Verfügung stellen und damit auch die öffentlich verfügbaren Daten über die aktuelle Entwicklung des Weltklimas verbessern. Uns ist bewusst, dass sich die Methoden rund um die Anpassung an das Netto-Null-Emissionsziel weiterentwickeln. Wir werden bis zum Jahresende 2021 für alle Märkte, für die ausreichend verlässliche Daten zur Verfügung stehen, Folgendes bereitstellen:

  • Eine Kennzahl zur Messung des Erwärmungsbeitrags für alle unsere Aktien- und Obligationen-Publikumsfonds,
  • den Erwärmungsbeitrag der wichtigsten Marktindizes in Zusammenarbeit mit Indexanbietern,
  • Angaben zum Anteil unseres verwalteten Vermögens, das derzeit auf Netto-Null-Emissionen ausgerichtet ist.
  • ein Zwischenziel für den Anteil des verwalteten Vermögens, das bis 2030 auf das Netto-Null-Emissionsziel ausgerichtet sein wird.

Aladdin Climate
Um den Erwärmungsbeitrag und das Klimarisiko leichter berechnen und verstehen zu können, brauchen Anleger bessere Tools und Technologien. Wir arbeiten daher an der Weiterentwicklung von Aladdin Climate, mit dem wir die Möglichkeiten der Messung und Berücksichtigung von Klimadaten im Rahmen unserer branchenführenden Risikomanagement-Plattform Aladdin deutlich erweitern werden. Mit Aladdin Climate helfen wir einer grösseren Gruppe von Kunden, ihre Klimaziele zu erreichen, indem wir den Einfluss von physischen Risiken, wie Extremwetter, aber auch die Auswirkungen von Gesetzesänderungen, technologischen Neuerungen und Energieversorgung auf ihre Portfolios messen können. Im Laufe der Zeit ermöglicht dies Anlegern, «klima-adjustierte» Werte auf Einzeltitel- und Portfolioebene zu berechnen. So lassen sich die Entwicklung eines Portfolios hin zu Netto-Null-Emissionen verfolgen und Klimarisiken und -chancen besser identifizieren. Unser Ziel ist es, dass Aladdin Climate den Standard für Daten, Klimarisikomodelle und Prozesse setzt, die die Klimaforschung in Portfoliorenditen umsetzen.

Investment Management

Wir haben eine Reihe von Massnahmen in Angriff genommen, um unsere Anlageplattform und unsere Risikomanagement-Systeme zu erweitern. Jede einzelne Massnahme wird von sorgfältigen wissenschaftlichen Untersuchungen begleitet. Ziel ist es, Möglichkeiten zu ermitteln, wie klimabezogene Erkenntnisse in bessere Anlageergebnisse umgemünzt werden können.

Berücksichtigung von Klimaüberlegungen bei den Kapitalmarktprognosen von BlackRock
Bislang beziehen nur wenige Kapitalmarktexperten die Auswirkungen des Klimawandels in ihre wirtschaftlichen Prognosen und Renditeerwartungen ein. Wir glauben, dass dies kein genaues Bild von der Zukunft zeichnet. In diesem Jahr erweitert BlackRock seine Kapitalmarktprognosen – die langfristigen Risiko- und Renditeschätzungen unseres Hauses -, um Klimafaktoren. Unsere Kapitalmarktprognosen sind die Eckpfeiler der Portfolios, die wir im Auftrag unserer Kunden zusammenstellen und umsetzen. Ihrer Erweiterung liegt unsere Überzeugung zugrunde, dass die erfolgreiche Vermeidung von Schäden durch den Klimawandel dazu beiträgt, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und Anlegern bessere Renditen zu bieten. Wir beziehen die Intensität der Kohlenstoffemissionen und andere Messgrössen in die neuen Kapitalmarktprognosen ein, da wir glauben, dass Unternehmen, Sektoren und Regionen, die sich an den Übergang anpassen, belohnt werden. Diejenigen, die es nicht tun, werden abgestraft. Dies schafft Chancen für Investoren. Nachhaltigkeitsaspekte sind nicht länger etwas, mit dem man sich beschäftigen kann, nachdem die strategischen Anlageentscheidungen getroffen wurden. Wir glauben vielmehr, dass sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Entscheidungsfindung sind. Deshalb integrieren wir sie in unseren Prozess der Portfoliokonstruktion.

Einführung eines speziellen Kontrollmodells («Heightened-Scrutiny Model») zur Verwaltung von Positionen in aktiven Portfolios
Wir erwarten von den Emittenten, in deren Wertpapiere wir im Auftrag unserer Kunden investieren, dass sie geeignete Massnahmen für den globalen Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft ergreifen. Viele Unternehmen bereiten sich zielstrebig auf diese Veränderung vor. Bei anderen hingegen fehlt es an der nötigen Entschlossenheit. Sie stellen ein Risiko für die Portfolios unserer Kunden dar. Als Teil unseres verschärften Kontrollrahmens zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken in unseren aktiven Anlageprozessen und unter Nutzung all unserer Risikomanagement-Tools werden wir ein «Brennpunktuniversum» erstellen. Es wird sich aus den Beständen zusammensetzen, die ein besonders hohes klimabezogenes Risiko darstellen, weil…

  • ihre CO2-Intensität aktuell sehr hoch ist,
  • sie unzureichend auf den Übergang in eine Welt mit Netto-Null-Emissionen vorbereitet sind,
  • ihre Resonanz auf unseren Dialog im Rahmen unserer Investment-Stewardship-Aktivitäten zu wünschen übrig lässt.

Sehen wir keine Fortschritte in diesen Bereichen - insbesondere bei der Vorbereitung auf den Übergang sowie der Reaktion auf unsere Forderungen -, so werden wir bei Abstimmungen, die Aktien in unseren Indexportfolios betreffen, gegen die Unternehmensführung stimmen. Zudem werden wir diese Bestände in unseren aktiven Mandaten als Ausstiegskandidaten kennzeichnen, da sie ein Risiko für die Anlageerträge unserer Kunden darstellen würden. Im Umkehrschluss bieten sich bei Unternehmen, die sich durch ihre gute Emissionsbilanz, ihre angemessene Vorbereitung auf den Übergang und ihre Unternehmensführung auszeichnen, unseres Erachtens häufig gute Anlagechancen für unsere Kunden.

Angebot von Produkten, die auf den Erwärmungsbeitrag und ein Klimaziel ausgerichtet sind
Wir wollen unseren Kunden eine umfassende Auswahl an klimaorientierten Anlageoptionen bieten. In diesem Jahr werden wir daher Fonds mit expliziten Obergrenzen für den Erwärmungsbeitrag auflegen, damit unsere Kunden das Ziel von Netto-Null-Emissionen erreichen können. Mit Indexanbietern, Entwicklern von Szenariomodellen und Klimaforschern wollen wir entschlossen daran arbeiten, die klimaneutrale Investmentlandschaft voranzubringen.

Neben Produkten mit Obergrenzen für den Erwärmungsbeitrag werden wir Strategien für ganze Märkte und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft auflegen. Sie können problemlos anstelle kapitalisierungsgewichteter Indexstrategien eingesetzt werden. Ferner werden wir ein explizites «Klimaziel» für neue Nachhaltigkeitsfonds einführen: etwa mit CO2-Reduktionszielen oder einer Ausrichtung auf Emittenten, die besser auf die Energiewende vorbereitet sind.

Anlagechancen durch innovative Klimaprojekte
Noch kann die Wirtschaft nicht auf fossile Brennstoffe verzichten. Gleichwohl gehen mit dem Übergang zu einer Welt mit Netto-Null-Emissionen schon heute bedeutende Anlagemöglichkeiten in einer Vielzahl von Sektoren einher. Nicht nur in der Energiebranche, sondern auch im Transportsektor, in der Industrie, im Baugewerbe und in der Landwirtschaft. Schon jetzt sind wir einer der weltgrössten Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien. Unablässig suchen wir an den öffentlichen und privaten Märkten nach neuen Möglichkeiten, in innovative Klimaprojekte zu investieren. In der Planung ist überdies, unsere Kompetenzen im Bereich der erneuerbaren Energien in diesem Jahr jenseits von Wind- und Solarenergie um Klimainfrastruktur im weiteren Sinne zu erweitern. In den Schwellenländern wollen wir zudem die Energiewende voranbringen. Dies soll über unsere Climate Finance Partnership in Zusammenarbeit mit der französischen und deutschen Regierung und drei führenden gemeinnützigen Impact-Organisationen aus den USA geschehen.

Mehr Auswahlmöglichkeiten für unsere Kunden
Ein Grundprinzip unseres Ansatzes in der Vermögensverwaltung ist es, unseren Kunden vielfältige Auswahlmöglichkeiten zu bieten. Inzwischen wollen immer mehr Anleger ihre Vermögensanlage an den Zielen einer klimaneutralen Wirtschaft ausrichten. Dabei wird ihnen die Möglichkeit, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Portfolios aufbauen zu können, eine grosse Hilfe sein. Seit Langem sind wir in der Branche führend, wenn es darum geht, institutionellen Anlegern beim Aufbau massgeschneiderter Portfolios zu helfen. Im November 2020 haben wir bekanntgegeben, dass wir eine Vereinbarung zur Übernahme von Aperio getroffen haben. Mit dem US-Investmentmanager wird es uns möglich sein, viel mehr Anlegern als bisher den Zugang zu individuellen Lösungen zu ermöglichen. Dieser war bislang nur den grössten institutionellen Anlegern vorbehalten. Unser Ziel ist es, mit der Zeit einem breiteren Anlegerspektrum diese Möglichkeit zu bieten.

Über massgeschneiderte Produkte können Anleger nicht nur ihren Präferenzen rund um das Klimaneutralitätsziel, sondern auch ihren gesellschaftlichen, religiösen oder anderen Werten besser Ausdruck verleihen. Dieses Angebot baut auf unserer bestehenden Produktpalette auf, mit der Anleger ihre persönlichen Präferenzen berücksichtigen oder Nachhaltigkeitsziele verfolgen können. Zu diesen Produkten gehören beispielsweise unsere Screened-ETFs und unsere Impact-Fonds. Sie investieren in Unternehmen, die Lösungen für gesellschaftliche oder ökologische Probleme entwickeln. Beispiele sind Firmen, die erschwinglichen Wohnraum bereitstellen oder positive Veränderungen in unterfinanzierten Gemeinden in den USA vorantreiben.

Investment Stewardship

Unsere Investment-Stewardship-Aktivitäten tragen erheblich dazu bei, unsere treuhänderische Pflicht gegenüber unseren Kunden zu erfüllen. Mit Unternehmen sprechen wir über Themen wie Unternehmensführung und nachhaltige Geschäftspraktiken, mit denen sie aus unserer Sicht eine beständige und langfristige Ertragskraft schaffen. Das vergangene Jahr hat uns in der Überzeugung bestärkt, dass Nachhaltigkeitsrisiken - und insbesondere Klimarisiken – Investmentrisiken sind. Unser Investment-Stewardship-Team wird sich verstärkt auf die Frage konzentrieren, wie sich Nachhaltigkeitsfaktoren, auf die Fähigkeit eines Unternehmens auswirken, Erträge für seine Aktionäre zu generieren.

Konkret fordern wir alle Unternehmen auf, einen Businessplan vorzulegen, der mit dem Ziel vereinbar ist, die Erderwärmung auf deutlich unter 2ºCelsius zu begrenzen und bis 2050 weltweit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. Die Informationen aus diesen Businessplänen sind entscheidend, damit Anleger beurteilen können, ob sich ein Unternehmen adäquat auf den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft vorbereitet und die dadurch entstehenden Möglichkeiten der Wertschöpfung nutzt.

Verstärkung unseres Dialogs über Klimarisiken
Im vergangenen Jahr konzentrierte unser Investment-Stewardship-Team seine Bemühungen auf 440 Unternehmen aus kohlenstoffintensiven Branchen, die für etwa 60 % der weltweiten direkten und indirekten CO2-Emissionen aller Unternehmen verantwortlich sind, in die wir im Auftrag unserer Kunden investieren. Bei diesen 440 Unternehmen stimmten wir, im Namen unserer Kunden, in 64 Fällen gegen die Ernennung von Aufsichtsratsmitgliedern und in 69 Fällen gegen andere Unternehmensbeschlüsse. 191 Unternehmen teilten wir mit, dass wir ihr weiteres Vorgehen genau beobachten und uns bei fehlendem wesentlichem Fortschritt im Umgang mit Klimarisiken und deren Offenlegung 2021 ein negatives Votum vorbehalten. Dazu gehören auch unzureichende Pläne für einen Übergang zu einer Wirtschaft mit Netto-Null-Emissionen. Derzeit erweitern wir dieses Brennpunktuniversum auf über 1.000 Unternehmen aus kohlenstoffintensiven Branchen. Weltweit haben sie über 90 % der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen der Unternehmen zu verantworten, in die wir im Namen unserer Kunden anlegen.

Aktionärsanträge unterstützen
Abstimmungen über Aktionärsanträge spielen bei unseren Investment-Stewardship-Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Wenn wir also die Intention eines Aktionärsantrags, der ein wesentliches Geschäftsrisiko (z. B. ein klimabezogenes Risiko) betrifft, teilen und der Meinung sind, dass der Umgang mit und die Offenlegung dieses Risikos durch das Management zu wünschen übrig lässt, werden wir den Antrag unterstützen. Das werden wir möglicherweise auch dann tun, wenn die Geschäftsführung zwar auf dem richtigen Weg ist, aber eine Unterstützung des Antrags die Dynamik beschleunigen könnte. Als langfristig orientierter Investor entspricht es seit jeher unserer Philosophie, bei Problemen den Dialog mit den Unternehmensentscheidern aufzunehmen, unsere Meinung zu erläutern und ihnen ausreichend Zeit zu geben, für Abhilfe zu sorgen. Aber bei vielen geschäftsrelevanten Nachhaltigkeitsthemen drängt die Zeit. Wir werden daher mit grösserer Wahrscheinlichkeit für Aktionärsanträge stimmen, ohne wie bisher abzuwarten, ob das betroffene Unternehmen handelt.

Unsere geänderte Vorgehensweise bei Aktionärsanträgen setzen wir seit der zweiten Hälfte von 2020 um. Seitdem haben wir 54 % aller Anträge von Aktionären zu umweltrelevanten und gesellschaftlichen Themen unterstützt. Dies geschah nachdem wir uns zuvor davon überzeugt hatten, dass sie einer langfristigen Wertschöpfung zuträglich sind.

Klare und einheitliche Standards
Wir sind überzeugt, dass einheitliche Offenlegungsstandards für eine breitere Akzeptanz des klimaneutralen Investierens unerlässlich sind. Sie verringern den bürokratischen Aufwand für Unternehmen und helfen, fundierte Anlageentscheidungen basierend auf klaren und einheitlichen Daten zu treffen. Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen wir das Bemühen um einen einheitlichen Standard. Dazu befürworten wir den Ansatz der International Financial Reporting Standards Foundation. Während sich die Welt auf einen einheitlichen Standard zubewegt, unterstützt BlackRock weiterhin die an TCFD und SASB orientierte Berichterstattung.

Larry Finks Brief an CEOs

2020 wurde die Welt von der Pandemie heimgesucht, aber auch die Bedrohung durch den Klimawandel stand stärker in den Fokus. Immer mehr Unternehmen, Anleger und Regierungen schliessen sich dem Ziel von Netto-Null-Emissionen bis 2050 an. Die Transformation der Wirtschaft Fahrt auf.
Porträtaufnahme von Larry Fink, CEO von BlackRock.

BlackRock-interne Massnahmen

BlackRock hat intern ebenfalls eine Reihe von Massnahmen ergriffen, um als Unternehmen den Übergang zu einer Welt mit Netto-Null-Emissionen zu unterstützen.

  • Verpflichtung zu mehr Transparenz: Wir haben uns die gleichen Transparenzstandards auferlegt, deren Einhaltung wir auch von den Unternehmen fordern, in die wir im Auftrag unserer Kunden investieren. Im letzten Jahr legten wir daher erstmals unseren TCFD-konformen Bericht (sowie unseren ersten SASB-konformen Bericht) vor. Darin beschreiben wir unsere Strategie sowie unsere Unternehmensführungs- und Risikomanagement-Prozesse im Umgang mit Klimarisiken und -chancen. Darüber hinaus haben wir für unsere Unternehmensaktivitäten die Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen offengelegt, die auch unsere Datenzentren und Geschäftsreisen einschliessen. Auf operativer Ebene ist BlackRock schon heute klimaneutral. Möglich wurde dies durch Energieeffizienzprogramme, mit denen wir das Ziel von 100 % erneuerbarer Energie im Unternehmen erreicht haben und Ausgleichszertifikate für die Emissionen, die wir nicht vermeiden konnten.

    In diesem Jahr wollen wir die Berichterstattung zu den indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette unseres Unternehmens entstehen (Scope 3), erweitern. Berücksichtigen werden wir – sofern die Daten dies zulassen – künftig auch alle Emissionen, die den Anlageportfolios zuzuordnen sind, die wir im Auftrag unserer Kunden verwalten. Zwar werden diese Emissionen auch weiterhin von den Anlageentscheidungen unserer Kunden und den Fortschritten der Weltwirtschaft in Richtung auf das Netto-Null-Emissionsziel beeinflusst. Wir glauben aber, dass mit der Zeit die in diesem Brief erläuterten Initiativen dazu beitragen werden, den CO2-Fussabdruck unseres verwalteten Vermögens zu verringern und den Anteil der Anlagen zu erhöhen, die mit dem Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft vereinbar sind.

  • Public Policy: Im Einklang mit den langfristigen Zielen unserer Kunden werden wir uns weiterhin für eine Politik einsetzen, die dazu beiträgt, das Finanzsystem widerstandsfähiger, nachhaltiger und gerechter zu machen. Dazu gehört auch, auf das Erreichen der Klimaneutralität hinzuarbeiten. So unterstützen wir zum Beispiel eine einheitliche Sprache für nachhaltige Produkte, die Anlegern bei ihren Anlageentscheidungen Klarheit und Verlässlichkeit bietet. Zudem befürworten wir die Schaffung eines globalen Marktes für CO2-Ausgleichszertifikate. Er gibt den Marktteilnehmern – basierend auf klaren Standards und Daten – Sicherheit bei ihren Transaktionen. Ausgleichszertifikate sind zwar kein Ersatz für eine Emissionsminderung. Ein funktionierender Markt für diese Zertifikate wäre jedoch ein wichtiges Instrument für Unternehmen auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen. Und zu guter Letzt unterstützen wir auch weiterhin die weltweite Einführung eines Systems der CO2-Bepreisung, das die Kosten für schwächere Gesellschaften senkt und das Wirtschaftswachstum fördert.

Fazit

BlackRock setzt sich für einen gerechten globalen Übergang zu Netto-Null-Emissionen ein. Dieser Übergang wird die Weltwirtschaft grundlegend verändern und dabei signifikante Anlagechancen kreieren. Wir sind entschlossen, Ihnen die Lösungen, Instrumente und Daten zur Verfügung zu stellen, die Ihnen dabei helfen, diesen Übergang zu meistern und so Ihre Anlageziele zu erreichen. Ihre Ansprechpartner und Produktstrategen stehen Ihnen gerne zur Verfügung, wenn Sie Fragen zu den von uns ergriffenen Massnahmen haben. Wir sind ebenso für Sie da, wenn Sie eine Überprüfung Ihres Portfolios wünschen, um die möglichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte, die wir für Sie verwalten, zu verstehen. Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen.

Freundliche Grüsse,
BlackRock – Global Executive Committee

1 Quellen: Simfund, Broadridge, GBI. Angaben vom November 2020. Geschlossene Fonds und Dachfonds ausgenommen; Geldmarktfonds eingeschlossen.
2 Quelle: BlackRock. Angaben vom Dezember 2020. Hierbei handelt es sich um 32 global repräsentative, umfassend analysierte Nachhaltigkeitsindizes und ihre nicht nachhaltigen Pendants. Die Indizes werden hier lediglich zu Illustrationszwecken dargestellt. Sie lassen keinen Rückschluss auf die Performance eines Fonds zu. Direktanlagen in einen Index sind nicht möglich.
3 Quelle: BlackRock. 94 % der oben genannten nachhaltigen Indizes übertrafen im ersten Quartal 2020 ihre Ursprungsindizes.

Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um Werbematerial. Dieses Material dient nur zu Informationszwecken und darf nicht als verlässliche Prognose, Finanzanalyse oder Anlagerat verstanden werden und ist keine Empfehlung, Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, noch ist es als Basis für die Übernahme einer speziellen Anlagestrategie zu betrachten. Die geäusserten Meinungen entsprechen dem Stand vom 26. Januar 2021 und können ohne Vorankündigung geändert werden. Es liegt im alleinigen Ermessen und Risiko des Lesers, sich auf die Informationen in diesem Material zu verlassen. Alle Finanzanlagen sind mit Risiken verbunden.

Bei diesem Dokument handelt es sich um Marketingmaterial. Herausgegeben von BlackRock Investment Management (UK) Limited, zugelassen und reguliert durch die Financial Conduct Authority. Eingetragener Sitz: 12 Throgmorton Avenue, London, EC2N 2DL. Tel.: + 44 (0)20 7743 3000. Eingetragen in England und Wales unter der Nr. 02020394. Zu Ihrem Schutz werden Telefongespräche in der Regel aufgezeichnet.

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